Die 100-Stunden-Krippe

In der DDR wuchsen Hunderttausende Babys und Kleinkinder in sogenannten Wochenkrippen auf. Montag früh brachten die Eltern sie in die Krippe und holten sie Freitagnachmittag wieder ab. Was den DDR-Funktionären als Zeichen gelebter Gleichberechtigung galt, hatte für die betroffenen Kinder langfristig verheerende Folgen

Als Alleinerziehende zog Susanne Wagner zwei Söhne groß. Heute ist sie vierfache Oma und hält sich jeden Freitag für ihre Enkelkinder frei. „Die Kleinen sind mir das Wichtigste“, erzählt die 56-Jährige, „ich bin ein totaler Familienmensch.“ Dass sie selbst aber ein DDR-Wochenkrippenkind war, das den größten Teil seiner Säuglings- und Kleinkindzeit fern von der Mutter verbrachte, erfuhr sie erst vor wenigen Jahren. Zwar wusste die geborene Berlinerin, dass ihre alleinerziehende Mutter im…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 11/2017: Selbstsabotage
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