Was Träume uns sagen wollen

Hatten Sie in letzter Zeit öfter Träume, in denen Sie gefallen, gescheitert oder angegriffen worden sind, Träume, in denen sie sich ängstlich, traurig oder wütend gefühlt haben? Wenn ja, dann ist das womöglich ein Zeichen, dass Ihre Grundbedürfnisse akut oder schon seit längerem zu kurz gekommen sind: der Wunsch nach Eigenständigkeit, nach Kompetenz und Selbstwert, aber auch nach Verbundenheit mit anderen. Auf diesen Zusammenhang stieß die Psychologin Netta Weinstein mit ihrem Team an der Universität Cardiff in Wales in zwei Studien, in denen die Teilnehmer über ihre Träume, aber auch über ihre täglichen Erlebnisse Buch führten. Probanden, die tagsüber in ihren psychologischen Bedürfnissen frustriert worden waren, träumten oft schlecht. Weinstein vermutet, dass solche Träume „einen Versuch der Psyche sein könnten, psychologisch besonders heikle Wacherlebnisse zu verarbeiten und zu verstehen“. Womöglich weisen sie uns darauf hin, dass da etwas im Argen ist in unserem Leben, das wir nicht länger unter den Teppich kehren sollten.

TSA

DOI: 10.1007/s11031-017-9656-0

Artikel zum Thema
Leben
Ob vom Fliegen, von Zahnausfall oder Schlangen: Wovon wir träumen, verrät laut Sigmund Freud einiges über uns. ► Was sagt die moderne Psychologie dazu?
Leben
Unsere Wünsche sind ein Fenster zu wichtigen Facetten unseres Selbst, sagen Psychologen. Haben wir verlernt, richtig zu wünschen?
Gesundheit
Ein Unfall, ein Schlag – und von einem Moment auf den anderen ist jemand nicht mehr der Mensch, der er einmal war.
Anzeige
Psychologie Heute Compact 72: Neuanfänge
file_download print

Die Redaktion empfiehlt

Beziehung
Erektionsprobleme, Schmerzen, Lustlosigkeit: Viele Menschen haben Probleme beim Sex. Die zehn häufigsten Ursachen – und was dagegen hilft.
Beziehung
Nach einem Konflikt wünschen wir uns, dass uns verziehen wird. Wolfgang Schmidbauer erläutert, warum das einer Konfliktlösung im Weg stehen kann.
Beziehung
Wenn der Partner sich immer öfter abwertend verhält, stellt sich die Frage, wie man Liebe wieder ins Gleichgewicht bringt – oder hinter sich lässt.