Die frühe Erfahrung, sicher und geliebt zu sein, ist das Fundament unserer Beziehungen
Der Kinderpsychiater und Psychoanalytiker John Bowlby veröffentlichte im Jahr 1944 eine Studie, für die er die Lebensgeschichte von 44 jugendlichen Dieben untersucht hatte. Daraus entwickelte er, zusammen mit der Psychologin Mary Ainsworth und dem Psychoanalytiker James Robertson, die Bindungstheorie, die damals auch einige Grundannahmen der Psychoanalyse in Frage stellte. Heute ist die Bindungstheorie längst zentral in der Entwicklungspsychologie und findet breite Anwendung in Psychotherapie und Pädagogik. Bindung gilt als die emotionale Nahrung, die uns am Leben hält, und ist gleichberechtigt mit lebenswichtigen Bedürfnissen wie Hunger, Durst, Schlaf, Luft oder Bewegung. Wie leicht wir vertrauen, verzeihen, Nähe suchen und finden - all das hängt auch von unseren frühen Bindungserfahrungen ab. In diesem Dossier haben wir die besten Texte aus Psychologie Heute zum Thema zusammengestellt.