Die Gefühle der anderen

Ob wir die Gefühle von anderen unter- oder überschätzen, hängt mit unserem eigenen Befinden zusammen, so eine Studie

Die Illustration zeigt einen fröhlichen und einen traurigen Kopf, in denen jeweils ein Gehirn mit lächelnden und traurigen Gesichtern zu sehen sind
Wer selbst glücklich und zufrieden ist, überschätzt die Häufigkeit positiver Gefühle bei anderen. © krasivos/shutterstock.com

Menschen neigen offenbar dazu, die Gefühle anderer falsch einzuschätzen. Befragt wurden in einer Studie knapp 600 Teilnehmende. Dabei stellten die Forschenden fest: Ein Teil der Personen unterschätzte, wie häufig andere negative Emotionen erlebten.

Es waren diejenigen, die selbst einsamer waren, weniger zufrieden mit ihrem Leben und weniger glücklich. Hingegen überschätzten diejenigen, die selbst zufriedener und glücklicher waren, die Häufigkeit positiver Gefühle bei anderen.

Die meisten Befragten überschätzten gleichermaßen die Intensität wie auch die Häufigkeit negativer Gefühle – die Ursache dafür konnte nicht festgestellt werden. Wie es heißt, zeigen Personen je nach Situation ihre Gefühle nicht immer so stark, wie sie wirklich sind. Insgesamt scheinen unsere Urteile über die Emotionen anderer mit unserem eigenen Wohlbefinden zusammenzuhängen.

Quelle

Ho Ching Ip, Gilad Feldman: The complex misestimation of others’ emotions: Underestimation of emotional prevalence versus overestimation of emotional intensity and their associations with well-being. Personality and Social Psychology Bulletin, 2025. DOI: 10.1177/01461672251327169

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