„Aus den Stasiakten habe ich gelernt: Menschen lassen sich gezielt führen“

Wie gelang es der DDR-Staatssicherheit, Bürger zu Spitzeln zu machen? Der Politologe Helmut Müller-Enbergs über die Psychologie der Stasi.

Herr Müller-Enbergs, Sie sind seit bald 25 Jahren als Wissenschaftler bei der Stasiunterlagenbehörde tätig. Nach einem Vierteljahrhundert Forschung wissen Sie: Mindestens 620 00 DDR-Bürger haben in den Jahren 1950 bis 1990 mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet. Wie konnten so viele Menschen zu Spitzeln werden?

Ganz einfach: Es gab eine hohe Zustimmung zum Projekt DDR. Ungefähr 50 bis 67 Prozent der IM, der Informellen Mitarbeiter, arbeiteten aus politischen Motiven mit der…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 9/2015: Feinfühlig
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Psychologie Heute Compact 76: Menschen lesen