Vor ein paar Jahren sah sich der amerikanische Autor Joel Stein die jährliche Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Time-Magazins einmal genauer an. Er sei zu folgendem Ergebnis gekommen, berichtete er: Die dort aufgeführten Wissenschaftlerinnen, Politiker, Umweltschützerinnen und Erfinder bedeuteten ihm: nichts. Deshalb fragte er: „Was ist mit den Leuten, die uns tatsächlich beeinflussen?“, und erstellte eine andere Liste. Sie heißt Joel 100 und umfasst alle Menschen, die Stein damals persönlich wichtig waren.
Zu Joel Steins Auswahl gehörten natürlich zunächst einmal seine Familie und seine engen Freunde und Freundinnen; er kam dabei auf 18 Köpfe. Darüber hinaus war es ein breites Spektrum unterschiedlicher Personen aus seiner Umgebung, mit denen er mehr oder weniger vertraut war: ein Bekannter, der immer gute Restauranttipps hatte; die Redakteurin, die seine Kolumnen so gekonnt redigierte; sein Augenarzt, zu dem er schon seit Jahren ging; die Verkäuferin am Tacostand, die „immer lächelt, als würde sie mich gut kennen“.
Offenbar sprach der Autor etwas Tieferes in den Leserinnen und Lesern an; jedenfalls machten sich viele die Mühe, online zu gehen, um sich die Joel 100 genauer anzusehen. Die Psychologin Karen Fingerman und die Journalistin Melinda Blau, die Steins Geschichte in ihrem Buch Consequential Strangers erzählen, wundert das nicht: „Tatsache ist, dass jeder und jede von uns eine einzigartige Sammlung von bedeutsamen Menschen hat, außerhalb unseres engen Zirkels von Familienmitgliedern und Freundinnen und Freunden.“
Dieser weitere Kreis reiche „von langjährigen Bekannten bis zu Menschen, denen wir gelegentlich oder nur an bestimmten Orten begegnen. Sie kommen aus zahlreichen Bereichen unseres Lebens, und jeder ist in irgendeiner Weise mit uns verbunden und erfüllt ein bestimmtes Bedürfnis.“
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