Try harder? 4 Tipps im Umgang mit Fehlern

Aus eigenen Fehlern und dem eigenen Scheitern zu lernen ist ein guter Vorsatz, nur machen es viele nicht. Mit diesen vier Mitteln schaffen Sie es.

Eine junge Frau sitzt vor ihrem Laptop, die Hände vor das Gesicht gefaltet und wirkt müde
Schon wieder nicht geschafft... aber das ist halb so schlimm. Jeder Mensch scheitert früher oder später. Worauf es ankommt, ist, wie wir damit umgehen. © Luis Alvarez/Getty Images

1. Fokus auf ein langfristiges Ziel

Konzentrieren Sie sich auf Ihr langfristiges Ziel, zum Beispiel den Studienabschluss oder darauf, gut Tennis spielen zu können. Dieser Fokus auf die spätere Belohnung des Erfolgs hilft, die eigenen Fehler zu akzeptieren und von ihnen zu profitieren.

Es gibt mehrere Gründe, warum die eigenen Misserfolge oft die besten Informationen für den künftigen Erfolg enthalten. Einer davon: „Sie verletzen unsere Erwartungen“, so Ayelet Fishbach. Der Grund ist simpel: Menschen…

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unsere Erwartungen“, so Ayelet Fishbach. Der Grund ist simpel: Menschen haben nie die Absicht zu scheitern. Insofern ist der Misserfolg meist überraschend. Das kann dazu führen, dass das Gehirn wach wird – und ein waches Gehirn lernt mehr als ein schlafwandelndes Gehirn. Am besten lässt sich das nach Angaben Fishbachs durch Achtsamkeitsmeditation erkennen. Die Kultivierung eines nicht wertenden Bewusstseins für Gedanken und Erfahrungen hilft dabei, an Misserfolgen zu wachsen.

2. Fehler brauchen Raum

Gönnen Sie Ihrem Gehirn nach Fehlern Entlastung, damit es genug „Raum“ und Muße hat, über die Lektionen nachzudenken, die im Misserfolg stecken können – und sie richtig zu interpretieren. Schreiben Sie dann die Lehren aus den Fehlern bewusst auf, geben Sie sich Ihr eigenes Feedback: „Ich bin bei der Klausur durchgefallen, weil ich nicht lange genug gelernt habe. Deshalb muss ich in Zukunft länger lernen und dieser Aufgabe absoluten Vorrang vor allem anderen einräumen.“

3. Selbstmitgefühl kulitivieren

Üben Sie sich in Selbstmitgefühl.Viele Menschen glauben, dass sie nach einem Misserfolg hart zu sich selbst sein sollten, denn wie sollten sie sonst aus ihren Fehlern profitieren? Es heißt ja auch: „Try harder!“ Tatsächlich deuten aber viele Studien darauf hin, dass Menschen eher wachsen, wenn sie nach einem Misserfolg freundlich zu sich selbst sprechen.

4. Verbindung mit anderen Menschen

Und es gibt noch eine weitere wichtige ­Komponente des Selbstmitgefühls: die gemeinsame Menschlichkeit. Das ist das Bewusstsein für unsere Verbindung mit anderen Menschen und die Universalität der menschlichen Erfahrung. Scheitern ist eine dieser menschlichen Erfahrungen, denn es ist unvermeidlich. Die Frage ist nicht, ob Sie scheitern werden, sondern wann. Und dann werden Sie eine Antwort darauf finden müssen, was Sie aus dieser Erfahrung positiv lernen können.

Hier können Sie mehr über das Scheitern lesen:

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 5/2023: Bei sich ankommen