Die romantische Komödie Er steht einfach nicht auf Dich (2009) mag ein eher hölzerner, seichter Film sein. Aber die Aneinanderreihung ineinander verwobener Beziehungskisten hat den Vorteil, wie im Zeitraffer verschiedene Formen des Flirtens zu präsentieren: die peinlichen, die allzu professionellen, die blamablen, die routinierten, die lässigen, die verzweifelten und die unkonventionellen.
Der Film basiert auf einem für den US-amerikanischen „therapeutischen“ oder „kommunikativen Kapitalismus“ (Eva Illouz) typischen Self-Help-Ratgeber für Singlefrauen (He’s Just Not That Into You, 2004). Liebesbeziehungen und Flirten werden im Film als challenges präsentiert, für die durch intensive verbale Kommunikation und Investitionen in soziale Kontakte fortwährend Kompetenzen erworben werden müssen. Homosexuelle treten dabei als unabhängige Beziehungsberater für Heteros auf.
Investion in die Zukunft
Auf exemplarische Weise verdeutlicht die Komödie das Spannungsfeld, in dem Flirten heute steht: Einerseits ist es ein verdammt ernstes und hartes Geschäft. Ganze Existenzen können vom Gelingen oder Scheitern einer Tändelei abhängen, seitdem wir westlichen Individualisten und Individualistinnen nicht mehr die komplexitätsreduzierende Gnade arrangierter Ehen erfahren.
Flirten ist mithin eine Investition in die Zukunft. Und dafür müssen Techniken erlernt, Verhaltensweisen optimiert und wie in einem Jump-and-Run-Game Level diverser Schwierigkeitsgrade durchgespielt werden. Andererseits lässt das Wort „Flirten“ im Popzeitalter vor allem an spielerische,…
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