Im Lockdown leidet das Denken

Die Isolation während der Lockdowns schadet unserem Denkvermögen. Doch ist es dadurch auch dauerhaft beeinträchtigt?

Wenn wir wieder unsere Kontakte pflegen, uns wieder mit anderen Menschen treffen können, dann gleichen sich zumindest manche Nachteile der sozialen Isolation schnell wieder aus, haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden: Unsere Denkfähigkeit wird durch die Isolation zwar beeinträchtigt, aber dies verfliegt offenbar sehr schnell, sobald die Zustände sich normalisieren.

Die Forschenden hatten die kognitive Leistungsfähigkeit von Menschen getestet, die über lange Zeit im Lockdown lebten. Ein Teil von ihnen durfte das Haus aus gesundheitlichen Gründen gar nicht verlassen. Zu fünf Messzeitpunkten innerhalb von 13 Wochen bearbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zwischen 18 und 72 Jahre alt waren, eine Reihe von Onlineaufgaben. 

Die in der Psychologie sogenannten exekutiven Funktionen – etwa die Fähigkeit zu planen oder das Arbeitsgedächtnis – verschlechterten sich messbar. Wurden die Einschränkungen ein Stück zurückgenommen und konnten die Probandinnen und Probanden wieder andere Menschen treffen, verbesserten sich diese Leistungen wieder.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 69: Klug durchs Leben
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