Das Selbst im digitalen Zeitalter

Ein Gespräch mit dem Schriftsteller John von Düffel über die schwierige Suche heutiger Jugendlicher nach Identität.

Porträt des Schriftstellers John von Düffel
John von Düffel im Gespräch: Das wichtigste Versprechen medialer Möglichkeiten für Jugendliche ist Zugehörigkeit, so der Autor © Detlef Baltrock

Ihr neuer Roman Klassenbuch beschreibt Jugendliche, die zwischen virtueller und analoger Realität nach Identität suchen. Was interessiert Sie an dem Thema?

Vor einigen Jahren habe ich ein Schreibprojekt mit Berliner Schülern gemacht. Damals war ich erstaunt, wie unterschiedlich die Jugendlichen in Prägung, Herkunft, Erfahrung und in ihrer Affinität zu bestimmten Medien sind. Ein einheitliches Thema fürs Schreibprojekt war jedenfalls nur schwer zu finden. Diese Diversität von Lebens- und Innenwelten…

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Thema fürs Schreibprojekt war jedenfalls nur schwer zu finden. Diese Diversität von Lebens- und Innenwelten scheint mir prägend für unsere Zeit. In Klassenbuch habe ich versucht, sie durch neun Stimmen von Schülern darzustellen, die sich in völlig unterschiedlicher Weise zeigen: Es gibt Avatare, erfundene Identitäten, Selfie-Tagebücher.

Interessanterweise rutscht man schnell in Bewertungen oder Meinungsmache ab, wenn man über „Jugendliche und Medien“ schreibt. Die Lager sind klar: Es gibt regelrechte Gegner. Andere konstatieren Kulturpessimismus, sobald man nicht jede technische Möglichkeit jubelnd begrüßt. Ich habe beim Schreiben versucht, keiner der beiden Seiten das Wort zu reden, habe mich immer wieder von der Bewertung wegbewegt, mich stattdessen am Erleben der Jugendlichen orientiert.

Was haben Sie herausgefunden: Wie verändert die digitale Welt heute das Leben und Erleben von Jugendlichen?

Das zentrale Thema der Adoleszenz ist meiner Meinung nach die Isolation, das erinnere ich jedenfalls aus meiner Schulzeit. Deshalb habe ich mich vorrangig gefragt, wie die digitale Welt auf unsere Isolationsgefühle wirkt. Alle anderen Phänomene, etwa die Möglichkeiten der Selbstdarstellung oder ein komplettes Abtauchen in digitale Welten, sind für mich eher Kollateralschäden. Mediale Möglichkeiten sind ja deshalb so attraktiv, weil sie uns Zugehörigkeit versprechen. Und diese ist heute nicht selbstverständlich gegeben: Wir leben nicht mehr in Großfamilien oder Dorfgemeinschaften, es gibt unzählige Singles, man lebt in Großstädten – Kommunikation müssen wir meistens aktiv suchen.

Diese Entwicklung ist zwiespältig: Wir sind einerseits losgelöst von Zwängen – aber auch von Verbindungen. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass wir über mediale Wege Kontakt suchen, Jugendliche ebenso wie Erwachsene. Bei den Schülern im Roman funktioniert das zum Teil gut. Zum Teil geht es schief: Wer kennt nicht das Gefühl, dass man sich nach dem Chatten, Mailen, Surfen einsamer fühlt als je zuvor.

Die Schülerstimmen sind oft als Monologe angelegt. Die meisten wirken in diesen Ich-Texten einsam und verwirrt.

Stimmt. Die Schüler reden aber nicht nur für sich, sondern sprechen zwischendurch immer mal ihre Lehrerin an. Man bekommt deshalb oft das Gefühl, man liest eine viel zu lange Mail. Auch das kennen wir ja aus der alltäglichen Kommunikation im Netz. Oft braucht jemand einfach einen Adressaten, postet das, was ihn beschäftigt, frei heraus. Ich bekomme selbst häufig Nachrichten, in denen sich Leute bei mir entleeren, dabei 50 Sachen erwähnen, die mich zum Teil auch ärgern. Dann könnte ich natürlich eine Mail zurückschreiben mit ebenso vielen Punkten. Einfacher wäre es, sich fünf Minuten zusammen an einen Tisch zu setzen. Doch das findet nur selten statt, es gibt einen regelrechten Dialogschwund, dafür mehr monologische Mails. Für dieses Leerdrehen von Kommunikation gibt es meines Wissens noch keine literarische Form. Ich habe versucht, damit zu experimentieren.

Wie wirkt es sich psychologisch aus, wenn wir eher Monologe pflegen als Dialoge?

Wenn ich mich mit jemandem unterhalte oder für ein Bühnenstück an Dialogen arbeite, wird mir gelegentlich klar, was für ein Balance-Akt es eigentlich ist, wenn zwei Menschen reden: Immer wieder bezieht man sich aufs Gegenüber, will Verständnis erwecken, liest Zustimmung oder Ablehnung des anderen an dessen Gesicht ab – und steuert oft noch mitten im Satz in eine andere Richtung, wenn man sein Gegenüber nicht erreicht. Gleichzeitig nimmt man auch thematische Gegensätze eher wahr, ist von der Sicht des anderen auch mal überrascht oder überrumpelt.

In monologischen Mails oder anderen Selbstgesprächen gibt es das nicht: Das Einzige, was mir zurückgespiegelt wird, ist das, was ich selbst geschrieben habe. Das fördert nicht unbedingt die Selbsterkenntnis, das Korrektiv fällt weg. Der Kontrast zwischen Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung ist ja immer das große Rätsel. Darum geht es doch: Wie ist mein Blick auf mich? Wie ist der Blick der anderen auf mich? Da wartet Erkenntnis, denn ohne den Blick der anderen kann ich mich nicht sehen.

Auch in Klassenbuch gibt es Momente, in denen Figuren sich aufeinander beziehen. Obwohl sie einander oft negativ bewerten, wirkt dieser Kontakt wie eine Erlösung.

Man kommt ja letztlich nicht drum herum, sich zu den anderen in Beziehung zu setzen. Schulklassen sind Zwangsgemeinschaften, es gibt Differenzen und Allianzen, Sympathien und Antipathien. Ich will das nicht romantisieren, denn jeder, der sich an die Schulzeit erinnert, weiß, dass es in solchen Gruppen mehr Opfer als Selige gibt. Gleichzeitig findet dort aber auch ein Wahrnehmungskorrektiv statt, das es im Netz und in selbstgewählten Communitys oft nicht gibt.

Mitschüler nehmen oft deutlich andere Facetten von uns wahr. Das ist das große Spiel in Klassenbuch, dass sich aus den verschiedenen Stimmen das Bild über eine Person erst zusammensetzt. Es gibt etwa die Schülerin Emily, die man kennenlernt, weil sie eine Hassmail an den Schulcaterer schreibt. In der nächsten Geschichte erfährt man dann aber, dass sie magersüchtig ist. Und ein Verhältnis mit dem Caterer hatte. Das alles muss natürlich auch nicht stimmen – es sind wieder nur Bilder, die andere entwerfen. Klar ist aber: Eine ungebrochene Identität, die eine einzelne Person von sich entwirft, ist nicht haltbar. Dazu kommt, dass einige Schüler sich virtuelle Identitäten aufbauen, die ihrer Rolle im Schulalltag komplett widersprechen – und die man erst einmal durchblicken muss.

Sie beschreiben ausführlich das Spiel mit Identitäten im Netz. Sehen Sie das eigentlich negativ – oder birgt es auch Chancen?

Für mich hat das viele positive und auch faszinierende Seiten. Vor zwei Jahren habe ich unter anderem deshalb den satirischen Roman KL über Karl Lagerfeld geschrieben – einfach weil es mich so beeindruckt, wie dieser Mann das Bild von sich in der Öffentlichkeit kontrolliert und wie sehr er für sein künstliches Selbst ackert. Für ihn ist es wahrscheinlich nicht lustig, Karl Lagerfeld zu sein – doch es steckt auch etwas Diabolisch-Witziges in seiner Attitüde. Und auch in Klassenbuch merkt man, dass einzelne Schüler durch das Ausprobieren neuer Rollen im Digitalen viel mehr Spielräume bekommen. Man kann aberwitzige Identitäten entwerfen. Dadurch entsteht eine Freiheit, in der man neue Seiten an sich entdecken kann: Vielleicht merkt man durch die Resonanz im Netz plötzlich, dass dort etwas funktioniert, das vorher nie funktioniert hat.

Eine der Schülerinnen macht etwa ein Selfie-Tagebuch im Netz, bearbeitet die Bilder aber immer so, wie es ihr passt. Später betreibt sie einen Katzenblog, spricht als Katze. Das Manipulieren der Bilder ist natürlich ambivalent. Die gesagte Schülerin, die eine Außenseiterin ist, nimmt man aber durch ihre Rollenspiele auch als starken Charakter wahr. Nicht zuletzt, weil sie an einer Stelle einer Mitschülerin erzählt, dass sie sich Scheinidentitäten aufbaut, weil sie zu Hause einsam ist. Es kommt also immer darauf an, wie man die Bilder, die man von sich selbst aufbaut, nutzt.

Die Macht von Bildern ist ein Leitthema Ihrer Bücher. Ob in KL, Klassenbuch oder im Roman Ego – Ihre Protagonisten sorgen sich oft um ihr Bild nach außen. Was interessiert Sie an diesem Thema?

Wir sind Bildersklaven. Nicht nur durch die Verfügbarkeit von Millionen Fotos im Netz. Auch unser Kopf ist heute bevölkert mit unzähligen Bildern, deren Wahrheitsgehalt wir nicht prüfen. Bilder haben Suggestivkraft. Ganz anders als Wörter und Sätze, die wir seit der Aufklärung immer wieder hinterfragen, misstrauen wir den Bildern nicht. Das sieht man schon in der Werbung: Wir wissen, dass es keine glückliche „Rama-Familie“ gibt, doch der Spot beeindruckt und beeinflusst uns dennoch. Genauso ist es mit Körperbildern. Kein Mensch, der jetzt heranwächst, lernt in den Medien normale Körper kennen. Leicht fragt man sich da: Was ist falsch mit mir? Wieso bin ich nicht wie die Menschen auf den Bildern? Das geht nicht nur Jugendlichen so. Idealisierte Bilder von Körpern erzeugen eine gigantische Scham, lösen Gefühle von Minderwertigkeit aus, die man die ganze Zeit zu kompensieren versucht – durch Anschaffungen, Training, Selbstoptimierung. Ich sehe das als ein bedeutsames Thema für unsere Psyche und will das darstellen.

Das Thema hat Sie anscheinend seit dem Roman Ego, der vor 16 Jahren erschienen ist, nicht mehr losgelassen.

Das stimmt, damals hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, dass ein gewisser Körperkult und eine Sorge um die Außendarstellung für uns alle bedeutsam werden. In Ego habe ich deshalb den Alltag des Unternehmensberaters Philipp geschildert, der nichts dem Zufall überlässt, akribisch seinen Körper trainiert, seine äußere Erscheinung perfektioniert. Man würde diesen Ich-Erzähler klinisch wahrscheinlich einen Narzissten nennen. Die Figur ist so besessen und auf sich konzentriert, wie es heute gar nicht mehr möglich wäre: Mittlerweile sind wir einerseits ablenkbarer, andererseits nehmen wir durch die Vielfalt der Medien auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Selbstdarstellung wahr – und identifizieren uns spielerischer und weniger verbissen, wie eben in KL oder Klassenbuch beschrieben. Die Art, wie wir unsere Selbstdarstellung managen, hat sich also in nur wenigen Jahren extrem verändert. Doch das Thema selbst begleitet uns weiter.

Nehmen Zwang und Drang zur Selbstdarstellung immer mehr zu?

Wir stecken jedenfalls deutlich mehr Energie in unsere Selbstdarstellung. In dem Zusammenhang finde ich eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts GfK interessant, in der ermittelt wurde, dass Jugendliche zwischen 14 und 18 heute vor allem Zeit vermissen. Erstaunlich! In meiner Schulzeit hatte ich kein Geld, viele blöde Baustellen – aber jede Menge Zeit. Es scheint also schon so zu sein, dass die Präsenz in den Medien und die Erreichbarkeit dort Energie und Zeit fressen. Man muss immer da sein, immer dabei sein. Das hat für mich einen seltsamen Beigeschmack: Als wäre die Jugend schon eine Vorübung für berufliche Zusammenhänge, in denen man sich ja auch kontrolliert, von der besten Seite darstellt. Die Pflicht, sich zu präsentieren, prägt unser Selbstbild sicher immer mehr mit: Man ist nicht mehr „einfach so da“. Ich glaube, das kennen wir alle. Ich persönlich erlebe jedenfalls nicht mehr oft Momente im Sinne von: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

Dabei wäre das eine „Nähe zum Selbst“, die uns guttäte.

In der klassischen Definition hätte das gestimmt. Da gab es ein „Selbst“, das irgendwas tut, zum Beispiel ausruht oder sich findet oder verliert. Solche Charaktere kann man in klassischen Romanen verfolgen. Vielleicht ist das aber mittlerweile die falsche Definition von „Selbst“: Könnte doch sein, dass unser Selbst das ist, was wir darstellen. Ich möchte das nicht zu Ende denken, doch vielleicht gibt es das unabhängige Selbst irgendwann nicht mehr.

Wären wir dann nicht eine Gesellschaft voller Narzissten und Egozentriker?

Wir nutzen Begriffe wie Narzissmus und Selbstbezogenheit oft als Schimpfwörter. So kommen wir aber meiner Meinung nach nicht weiter. Denn das Kreisen um sich selbst und letztlich auch Narzissmus ist etwas, das die Gesellschaft fordert und produziert – und nicht allein eine Verfehlung, Schuld oder Krankheit des Einzelnen. Man vergisst auch leicht, dass der Narzisst nicht nur der eitle Selbstdarsteller ist, sondern letztlich unglücklich, die Liebe zu sich selbst ist keine erfüllte. Philipp im Roman Ego hat etwa eine so angestrengte Beziehung zu sich, dass man beim Lesen spürt, wie weit weg er von Selbstliebe oder gar Selbstherrlichkeit ist. Diese Mischung aus Egozentrik und Angst vor Unzulänglichkeit kennen, glaube ich, viele Menschen. Es fehlt Selbstvertrauen.

Das müssen Sie genauer erklären.

Bei den Recherchen zu Ego habe ich mich damals mit einem Unternehmensberater von McKinsey getroffen. Er erzählte mir, dass er neue Consultants vor allem nach zwei Kriterien rekrutiert: Sie müssen sehr leistungsbereit sein – und sehr unsicher. Ich dachte zunächst, ich hätte mich verhört. Aber er bestätigte: Nur wer sich seiner selbst nicht sicher sei, suche nach Perfektion, ignoriere Grenzen, stecke sich unermesslich hohe Ziele. Jemand, der selbstzufrieden ist, würde besser für sich sorgen. Ich erlebe seitdem Narzissten und andere Selbstbezogene meist als unglückliche Figuren – die wenigstens zum Teil das gesellschaftliche Leid von uns allen spiegeln.

Wenn Sie solche Charaktere beschreiben und schildern: Was kann ein Leser denn im besten Fall daraus lernen?

Ich würde mir wünschen, dass Ich-Stimmen wie in Ego oder Klassenbuch andere berühren, dass man mit ihnen in Resonanz tritt. Vielleicht bekommt man durch das Lesen bestimmter Sätze etwas mit, das man an sich bisher noch nicht kannte, noch nicht verstanden hat, was man nun anders greifen kann. Es geht mir wohl darum, dass unsere diffusen Ängste eine Sprache bekommen. Falls es so etwas gibt, könnte das sogar mein übergeordnetes Ziel beim Schreiben sein. Denn ich gehe in jedem meiner Bücher auf eine andere Angst zu. Es ist, als würde man Monstern Gestalt geben – und wenn man sie besser versteht und erkennt, versteht und erkennt man sich selbst eben auch besser. Ich sag nicht, dass man Angst mit Sprache heilen kann, aber man kann sie kenntlicher machen und so besser damit umgehen.

Sie haben neben den eher experimentellen Romanen auch epische Familienromane geschrieben, etwa Ihr Debüt Vom Wasser. Wie kommt es zu dieser Vielstimmigkeit in Ihrem Werk?

Ich erlebe das tatsächlich als zwei Welten, als zwei verschiedene literarische Sehnsüchte, denen ich nachgehe: Ich will mich einerseits in der Gegenwart verorten, mit verschiedenen sprachlichen Formen erforschen, wo es in Zukunft hingeht, wie eben jetzt in Klassenbuch. Auf der anderen Seite gibt es diesen Wunsch nach Rückblick in eine Zeit, wie sie vielleicht einmal war. So kommt es zu Geschichten wie Vom Wasser, einem Roman über eine Dynastie von Papierfabrikanten, der sich über das gesamte 20. Jahrhundert erstreckt. Diese Texte haben oft eher den epischen Atem, den man sich von Romanen erhofft, man lässt sich tragen von einer bestimmten Zeit und Gedanklichkeit. Zwischen diesen beiden Polen schlingere ich immer wieder hin und her. Und vor jedem neuen Projekt entscheide ich mich neu, von welcher Seite ich mich annähere.

Noch mal etwas anderes: Sie sind Langstreckenschwimmer und schreiben auch darüber. Was bedeuten Ihnen die Stunden im Wasser?

Das Schwimmen ist für mich auf jeden Fall eine Gegenwelt. Das Wasser ist mein Element, ich bin dort mehr zu Hause als an Land. Es gibt gewisse Dinge, die man immer wieder erlebt, wenn man wie ich gern lange Strecken in offenen Gewässern schwimmt. Da ist eine Freiheit, oft ist es kalt, es gibt Wasser, Licht und Luft. Es ist eine elementare Erfahrung, die natürlich zum Teil mit Selbstvergessenheit und mit „Abtauchen“ zu tun hat. Aber es ist keine Flucht: Im Wasser begegne ich Mustern, mit denen ich auch an Land zu tun habe. Dass man Angst hat, weil das Wasser tief ist, weil man den Grund nicht sehen kann. Es geht oft um Überwindung.

Ich schreibe gern übers Schwimmen, weil ich so dem Wasser nah bin. Doch ich habe gemerkt, dass ich vieles dazu mittlerweile schon gesagt habe. Die Muster wiederholen sich, Beobachtungen, die ich schon mal formuliert habe, springen mich beim Schwimmen manchmal erneut an. Das hält mich im Augenblick davon ab, mehr dazu zu schreiben. Ich will lieber in Bereiche vordringen, die ich noch nicht verstehe. Die ich mir erschließen muss. Das finde ich lohnend.

John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren. Studium der Philosophie und Volkswirtschaft an den Universitäten in Stirling (Schottland) und Freiburg im Breisgau. 1989 promovierte er mit einer Arbeit zur Erkenntnistheorie. Zunächst Theater- und Filmkritiker, dann Dramatiker und Dramaturg an verschiedenen Theatern. 2000–2009 Dramaturg am Thalia-Theater. Seit der Spielzeit 2009/10 ist er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. Sein Familienroman Houwelandt (2004) wurde ein Bestseller und mit dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet.

Bücher

Vom Wasser, Roman, dtv 2000

Ego, Roman, dtv 2003

Houwelandt, Roman, dtv 2006

Goethe ruft an, Roman, dtv 2013

KL – Gespräch über die Unsterblichkeit, Roman, DuMont 2015.

Wassererzählungen, dtv 2017

Klassenbuch, DuMont 2017

Porträt des Schriftstellers John von Düffel
John von Düffel im Gespräch: Das wichtigste Versprechen medialer Möglichkeiten für Jugendliche ist Zugehörigkeit, so der Autor
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 12/2017: Beziehungsfähig!