„Vom schwarzen und weißen Neid“

Neid gilt als böse, dabei kann er positive Entwicklungen anstoßen. Psychoanalytiker Eckehard Pioch über ein schambesetztes und zweischneidiges Gefühl.

Die Illustration zeigt einen Mann voller Neid mit einer Schlange auf dem Kopf, die mit geöffnetem Maul ihre gefährlichen Zähne zeigt.
Neid ist unangenehm und verpönt, dabei hat er sehr produktive Seiten. © Dorothea Pluta

Ich möchte mit Ihnen über Neid sprechen, merke aber, dass es ganz schön unangenehm ist, über die eigenen Neidgefühle nachzudenken. Warum ist das so?

Weil der Neid vom Vergleich lebt. Er entsteht aus der Wahrnehmung, dass jemand etwas besitzt, was ich nicht haben kann. Oder etwas ist, was ich selbst gern wäre. Ich fühle mich dann schmerzlich ausgeschlossen von dem, was ich begehre. Neid weist also auf einen eigenen Mangel hin. Viele empfinden es als beschämend, dass ihnen dieser Mangel so…

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Wir sind nicht davor gefeit, schadenfroh zu sein. Was sagen Psychologen über dieses Gefühl, das wir nicht mögen?
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 7/2019: Werden, wer ich bin
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Psychologie Heute Compact 72: Neuanfänge