Trennung bei psychischen Problemen

Die Beziehung leidet, wenn einer von beiden eine psychische Störung entwickelt – das Trennungsrisiko steigt. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Psychische Probleme einer Partnerin oder eines Partners verdoppeln innerhalb von zwei Jahren das Risiko einer Trennung. Dies haben Forschende herausgefunden, indem sie die Daten des Sozio-oekonomischen Panels aus den Jahren 2004 bis 2018 auswerteten. Die Daten enthalten Informationen über rund 10000 Paare.

Das Trennungsrisiko erhöhte sich unabhängig davon, ob Paare verheiratet oder ob sie hetero- oder homosexuell waren. Es seien jedoch nur wenige Daten über homosexuelle Paare vorhanden gewesen, so die Forschenden. Bei Paaren unter 65 Jahren wirkten sich psychische Probleme eines der beiden etwas stärker aus.

Laut der Studie gibt es verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Es sei denkbar, dass die Auswirkungen psychischer Probleme auf die gesunde Person so stark seien, dass diese die Beziehung beende. Es könne sich aber auch die Einstellung des Partners oder der Partnerin mit den psychischen Problemen zur Beziehung so stark ändern, dass eine Trennung folge – selbst wenn die gesunde zweite Hälfte bereit sei, Hilfe zu leisten.

Susanne Ackermann

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