Mehr Stress in der Partnerschaft

Depressive Menschen empfinden Beziehungskonflikte als belastender – auch die geringfügigen. Das hat Auswirkungen auf die Partnerschaft.

Hat ein Partner oder eine Partnerin Depressionen, verschärft das die negativen Auswirkungen von Konflikten auf die Beziehung. Der Grund: Menschen, die unter depressiven Symptomen leiden, empfinden Beziehungskonflikte als belastender und sind davon mehr gestresst.

Das führt bei ihnen womöglich zu einer Desillusionierung hinsichtlich der Partnerschaft – und zwar auch bei eher geringfügigen Konflikten. Die Depressiven unter den Versuchspersonen bezichtigten sich selbst stärker, an Konflikten in der Partnerschaft schuld zu sein.

Meine Schuld, deine Schuld

Dies legt eine Studie nahe, für die eine Psychologin und ein Psychologe rund 470 Frauen und Männer befragten. Diese sollten angeben, wie häufig in ihrer Beziehung Konflikte aufträten, wie schwerwiegend diese Auseinandersetzungen seien und wem sie dafür die Schuld gäben.

Unabhängig von depressiven Symptomen beschuldigten die Befragten sich selbst um so mehr, je ausgeprägter die Konflikte in ihrer Beziehung waren. Und je mehr sie sich selbst oder das Gegenüber beschuldigten, desto größer war das Gefühl von Desillusionierung auch bei nichtdepressiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Dabei seien Konflikte per se weder positiv noch negativ, so die Studie – wie sehr sie eine Beziehung belasteten, hänge von der jeweils persönlichen Einschätzung ab.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 74: Depressionen bewältigen
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