„Jede Therapie ist eine interkulturelle Begegnung“

Die Scheu vieler Psychotherapeuten, Flüchtlinge zu behandeln ist unbegründet, so die Wissenschaftlerin und Therapeutin Ulrike von Lersner. Sie plädiert dafür, die eigenen Prägungen zu hinterfragen.

Frau Dr. von Lersner, Sie beschäftigen sich seit zehn Jahren mit Flüchtlingen, die an psychischen Beeinträchtigungen leiden. Was ist das Wichtigste, das Sie dabei gelernt haben?

Dass nichts unmöglich ist auf dieser Welt, was Menschen einander antun. Meine ersten Berufsjahre habe ich mit Therapien von Folteropfern verbracht. In der Zeit hat sich mein Weltbild verändert, verbunden mit einer großen Dankbarkeit dafür, da zu leben, wo ich lebe. Es hat sich aber auch ein Anspruch ergeben: Wir…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 4/2017: Lebenskunst
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