Die 100-Stunden-Krippe

In der DDR wuchsen Hunderttausende Babys und Kleinkinder in sogenannten Wochenkrippen auf. Montag früh brachten die Eltern sie in die Krippe und holten sie Freitagnachmittag wieder ab. Was den DDR-Funktionären als Zeichen gelebter Gleichberechtigung galt, hatte für die betroffenen Kinder langfristig verheerende Folgen

Als Alleinerziehende zog Susanne Wagner zwei Söhne groß. Heute ist sie vierfache Oma und hält sich jeden Freitag für ihre Enkelkinder frei. „Die Kleinen sind mir das Wichtigste“, erzählt die 56-Jährige, „ich bin ein totaler Familienmensch.“ Dass sie selbst aber ein DDR-Wochenkrippenkind war, das den größten Teil seiner Säuglings- und Kleinkindzeit fern von der Mutter verbrachte, erfuhr sie erst vor wenigen Jahren. Zwar wusste die geborene Berlinerin, dass ihre alleinerziehende Mutter im…

Sie wollen den ganzen Artikel downloaden? Mit der PH+-Flatrate haben Sie unbegrenzten Zugriff auf über 2.000 Artikel. Jetzt bestellen

Artikel zum Thema
Gesellschaft
Der Kinderarzt und Wissenschaftler Herbert Renz-Polster über den weltweiten Rechtsruck und dessen Ursachen.
Leben
Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend, sagen Bindungsforscher. Sie beeinflussen, wie wir Beziehungen gestalten – und wie gesund wir sind.
Gesellschaft
Die frühe Fremdbetreuung von Klein(st)kindern werde zwar propagiert, die Risiken aber zu selten diskutiert, so Silvia Cramerotti-Landgraf.
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 11/2017: Selbstsabotage
Anzeige
Psychologie Heute Compact 72: Neuanfänge
file_download print

Die Redaktion empfiehlt

Gesellschaft
Welcher Persönlichkeitstyp bin ich? Der Myers-Briggs-Test bietet eine Antwort, ist aber unwissenschaftlich. Es gibt ein System, das sich besser eignet.
Beziehung
Wenn ein Partner Angst vor Nähe hat, dann ist das Leben für den anderen oftmals eine leidvolle Achterbahnfahrt. Die Frage, ob die Beziehung überhaupt eine…
Gesundheit
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung fühlen sich schneller zurückgewiesen als andere. Johannes Heekerens erklärt, warum das so ist.