Der blinde Fleck der Psychologie

Therapeuten übersehenen häufig soziale und politische Gründe für Leid. Im Interview erklärt die Soziologin Sabine Flick, woran das liegt.

Die Illustration zeigt einen Psychotherapeuten im Sessel mit Stift und Block, während sein Klient auf einer Liege ist auf einem langen Korridor, über ihnen eine Lampe
Das Individuum wird in der Therapie häufig beleuchtet, aber das Umfeld bleibt meist dunkel. © Christina Baeriswyl

Sie haben in einer Studie beobachtet, wie sich Männer und Frauen in Therapie begaben, die unter ihrer Arbeit litten. Im Laufe der Behandlung verschwand das Thema aus dem Fokus. Weshalb?

Die Menschen hatten sich wegen – ihrer subjektiven Überzeugung nach – arbeitsbedingter Erkrankungen in eine Klinik einweisen lassen. Doch während der therapeutischen Gespräche ging das Thema Arbeit zunehmend verloren. Die Therapeuten und Therapeutinnen gingen davon aus, dass der Patient eigentlich ein…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 4/2021: Selbstwert wagen
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