Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort
und die Welt hebt an zu singen
triffst du nur das Zauberwort
Joseph Freiherr von Eichendorff, 1835
Vielleicht kommt Ihnen die folgende Erfahrung vertraut vor: Man führt ein aktives und erfolgreiches Leben, funktioniert dabei hocheffizient, hat alles im Griff, doch gleichzeitig beschleicht einen das Gefühl, von nichts mehr wirklich berührt, von der Welt nicht mehr angesprochen zu werden. In aller Geschäftigkeit, im Verfolgen unserer persönlichen und…
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persönlichen und beruflichen Ziele kann die Realität uns stumm werden, und zwar gerade dann, wenn wir sie nur noch als den Raum wahrnehmen, in dem wir erfolgreich unsere Zwecke verwirklichen. Ein gutes und gelingendes Leben lässt sich nicht allein auf Erfolg bauen, es erfordert Weltbeziehungen ganz anderer Art: solche, in denen uns die Dinge nicht allein als nützlich, sondern auch als bedeutsam erscheinen.
Reine Rationalität lässt die Weltbeziehung verkümmern
Und genau an dieser Stelle kommt die romantische Bewegung ins Spiel, die in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts prägte. Autoren wie Friedrich von Schlegel, Ludwig Tieck, Novalis, E.T.A. Hoffmann, Clemens Brentano und eben Eichendorff waren sich bei allen Unterschieden darin einig, dass ein nur auf rationale Kontrolle eingestelltes Verhältnis zur Realität unsere Weltbeziehungen verkümmern lässt. Daher rührt ihre Vorliebe für das Wunderbare, Wunderliche und Imaginäre, für ungebändigte Natur, unauslotbare Gefühle und auch für die dunklen, nächtlichen Seiten der Wirklichkeit.
Den Romantikern ging es darum, das eigene Ich, die anderen und die Natur in ihrer Tiefe und Fülle an Sinn zu erfahren. Das Singen der Welt, das Joseph von Eichendorff in seinem bekannten Gedicht beschwört, steht für eine Wirklichkeit, in der Mensch und Natur einander nicht mehr fremd gegenüberstehen. Wer die Wünschelrute (so der Titel des Gedichts) recht zu gebrauchen weiß, dem poetisiert sich die profane Welt und füllt sich mit Sinn. Die Dinge, so will uns der romantische Dichter versichern, müssen nicht immer mit dem kalten, distanzierten und auf Nützlichkeit abgestellten Blick gesehen werden, den sich zumindest der westliche Teil der Menschheit seit der Aufklärung angewöhnt hat – sie haben auch eine sinnhafte, klingende, in uns Resonanz erzeugende Seite.
In unserer modernen, technisch geprägten Lebenswelt ist es noch schwerer geworden, diese Resonanz zu spüren und unser Verlangen nach Sinn zu stillen. Vielleicht also sollten wir es uns wieder zur Gewohnheit machen, den objektivierenden Blick und die distanzierte Perspektive der Nützlichkeit auf die Natur nicht zu verabsolutieren. Um hier nicht missverstanden zu werden: Dass die nüchterne wissenschaftliche Sicht auf die Dinge ein hohes Gut darstellt und uns dabei geholfen hat, die natürliche Welt besser zu verstehen und das menschliche Leben entscheidend zu verbessern, lässt sich gar nicht ernsthaft bezweifeln. Man möge sich nur eine Menschheit vorstellen, für die die Sonne immer noch um die Erde kreist, oder auch eine Welt ohne Schmerzmittel. Wissenschafts- und Technikverachtung ist immer ein Zeichen entgleister, reaktionärer Romantik.
Aufklärung braucht Aufwärmung
Problematisch ist aber auch die absolut gesetzte Perspektive einer emotional neutralisierten Rationalität. Eine solche Verengung des Blickwinkels lässt das menschliche Leben verarmen und produziert letztlich Nihilismus. Das Resultat ist eine Welt, in der alles beherrschbar wird, aber nichts mehr Wert und Bedeutung hat. Dies war die wichtigste und noch heute gültige Einsicht der romantischen Bewegung um die Wende zum 19. Jahrhundert. Aufklärung allein, so wurde den Romantikern klar, genügt nicht. Sie führt nämlich – wie beim Aufklaren des Himmels – auch dazu, dass es kälter wird. Dann droht aus dem Kosmos, dem sinnhaften Ganzen der Antike, und aus der als Schöpfung begriffenen Welt der christlich dominierten Jahrhunderte ein sinnfreier Kausalprozess zu werden, der keinen Platz mehr für menschliche Hoffnungen, Sehnsüchte und Werte lässt. Deshalb betonte Wilhelm von Humboldt, Zeitgenosse der Romantiker, dass die Aufklärung stets von Aufwärmung begleitet werden müsse, von einer Perspektive auf die Welt, die den Menschen als einen Teil von ihr sieht und für Sinnfragen sensibel bleibt.
Aber geht das denn heutzutage überhaupt noch, wenn man redlich bleiben will? Ist die romantische Perspektive, also der emotional mitschwingende „warme Blick“ auf die Realität, nicht einfach Gefühlskitsch, wie ihn heutzutage die Esoterikindustrie so erfolgreich vermarktet? Kann man denn in einer Welt, die von fortschreitender Naturerkenntnis und beherrschung geprägt ist, einer Welt der sinnfreien Kausalitäten, ernsthaft noch das Lied hören wollen, das mit Eichendorff in allen Dingen schläft? Novalis hatte die blaue Blume zum Symbol romantischer Sehnsucht erhoben. Aber kann man von ihr noch träumen, wenn der genetische Code der heimischen Botanik längst entschlüsselt ist? Vielleicht ist nüchterne Distanz zur Natur schlicht und einfach der Preis, den wir für den wissenschaftlich-technischen Fortschritt zu zahlen haben.
Der große Soziologe Max Weber hat für diese Ernüchterung einen Begriff geprägt: die „Entzauberung der Welt“. Weber verstand darunter den sich in der Moderne durchsetzenden Glauben daran, dass es nichts Geheimnisvolles mehr gibt, dass man vielmehr „alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne“. Wenn eine solche Haltung gegenüber der Realität dominant wird, zerstört sie eine Erfahrung, die für gelingendes Leben elementar ist, nämlich das Gefühl, sich – wenn auch vielleicht nur für einen Moment – im Einklang mit der Natur und den Mitmenschen zu befinden, kurz: Teil eines sinnhaften Ganzen zu sein. Nur dann, wenn es uns gelingt, neben der kontrollierten, nutzenbezogenen Einstellung zu uns selbst, den anderen und der Welt gegenüber auch die Fähigkeit zu kultivieren, uns vom Unverfügbaren und Unkontrollierbaren ansprechen zu lassen, können wir ein gutes Leben führen.
Der Irrweg der Verklärung
Diesen romantischen Impuls kann man aber auf zwei gegensätzliche Weisen verstehen. Die eine weist tatsächlich eher in eine reaktionäre, vormoderne Richtung, die andere aber ist mit dem Anspruch der Moderne auf Freiheit, Rationalität und Naturbeherrschung sehr wohl vereinbar. Reaktionär wird es immer, wenn man die romantische Haltung als den Versuch zur Wiederverzauberung einer im Grunde schon als geheimnislos und sinnfrei verstandenen Welt der Moderne versteht. Wie bei den Romantikern Novalis und Friedrich Schlegel schiebt sich dann die Verklärung einer angeblich besseren Vergangenheit, einer durch den gemeinsamen Glauben mit Sinn durchwirkten Welt in den Vordergrund. Novalis hatte diese Welt in seinem Fragment Die Christenheit oder Europa im Mittelalter finden wollen und dabei die tristen Realitäten von Elend, Unterdrückung, Armut und frühem Tod sorgfältig ausgeklammert. Diese Vergangenheitssehnsucht ist der verständliche Grund dafür, dass die romantische Bewegung häufig als Gegenspielerin der Aufklärung gesehen wird.
Es gibt aber noch eine andere, viel bessere Möglichkeit, den romantischen Impuls zu verstehen: nicht als Versuch, die rationale, aufgeklärte Deutung der Wirklichkeit zu ersetzen, sondern sie durch eine komplementäre Sichtweise zu ergänzen. Aufklärung und Aufwärmung eben. Es geht dann nicht um die Produktion poetischer Illusionen und Zauberschleier, sondern um die Einsicht, dass wissenschaftliche Rationalität zwar ein legitimer und in der Moderne zentraler Zugang zur Wirklichkeit ist, aber nicht der einzige und vor allem nicht der aus der Perspektive des gelebten Lebens entscheidende. Die Welt braucht keine Verzauberung, wenn sie gar nicht vollständig entzaubert werden kann. Zu glauben, diese totale Entzauberung sei das Kennzeichen der Moderne, ist ein Ausdruck unreflektierter Wissenschaftsgläubigkeit.
Die Wirklichkeit ist nicht nur nützlich. Sie hat Bedeutung.
Wir sind als lebendige Wesen tief und unhintergehbar in eine Natur eingebunden, als Teile eines Ganzen, das für uns die Bedingungen des Gelingens wie des Scheiterns unseres Lebens bereithält. Und genau deshalb hat die Wirklichkeit für uns eine Bedeutung, im Unterschied zu ihrer kausalen Struktur und zu ihrer Nützlichkeit für uns. Wir müssen sie daher nicht erst wiederverzaubern, weil sie als Medium unseres Lebens für uns immer Zauber und Schrecken gleichermaßen umschließt. Die Schönheit der Berge, die Weite des Meeres, die geheimnisvolle Stimmung einer nächtlichen Wiese, über der Nebel liegt – all das ist kein gnädiger Schleier, den wir über eine nackte und sinnlose Wirklichkeit werfen, weil wir es sonst nicht aushalten können. Es gehört ebenso zur Natur wie die Bewegungen der Elementarteilchen oder der genetische Code.
Bloße Wiederverzauberung ist ein reaktionäres und zum Scheitern verurteiltes Unternehmen, nicht mehr als der müßige Versuch, ein wenig poetischen Sternenstaub über eine als menschenfern erlebte Welt zu stäuben. Der aufgeklärte Romantiker hingegen weiß, dass der wissenschaftliche Zugang zur Welt einen ungeheuren Fortschritt darstellt, aber zerstörerisch wird, wenn man ihn gegen den Lebensbezug zu den Dingen ausspielt. „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen…“, dichtet Novalis. Man muss hier nur ein kleines Wörtchen ändern, um bei der aufgeklärten Romantik zu landen: „Wenn nicht nur Zahlen und Figuren…“.
Eine Wechselbeziehung zwischen Person und Weltausschnitt
Das Eichendorff-Gedicht am Anfang dieses Beitrags lässt sich gut im Sinne einer aufgeklärten Romantik verstehen. Es sind wir, die durch unsere poetische Kraft das Lied zum Klingen bringen, das in allen Dingen schläft. Und die Welt, die anhebt zu singen, wenn das Zauberwort gefunden ist, ist jene Wirklichkeit, zu der Mensch und Natur gleichermaßen gehören, nicht die von Dingen, die uns fremd gegenüberstehen. Diese Perspektive schließt den nüchternen Blick auf die Natur als Kausalprozess keineswegs aus. Wer also die Fähigkeit hat, die Dinge romantisch zu sehen, der projiziert nicht bloß seine Gefühle auf den Horizont einer sinnfreien Wirklichkeit. Genauso wenig liest sie oder er von der Natur einfach ab, was als bezaubernd oder (wie in der schwarzen Romantik) als unheimlich und bedrohlich empfunden wird. Die romantische Perspektive entsteht gerade dadurch, dass beides – die erlebende Person und der Weltausschnitt, der sie anrührt – in eine Wechselbeziehung tritt. Der romantische Zauber wird ebenso sehr gemacht wie entdeckt, er entzieht sich ausdrücklich der Unterscheidung zwischen dem, was der Mensch, und dem, was die außermenschliche Natur zu ihm beiträgt.
Berührtsein lässt sich nicht erzwingen
Ob er aber spürbar wird und uns dann mit der Welt verbindet, ist unverfügbar. Unmöglich ist es, sinndurchströmte Erfahrungen, in denen wir spüren, Teil eines Ganzen zu sein, durch entsprechende Arrangements (Waldbaden, Candle-Light-Dinner, Achtsamkeitskurse) gezielt zu produzieren. Wer erzwingen will, berührt zu werden, vereitelt es dadurch am sichersten. Es ist wie mit der Spontaneität: Man kann sich nicht zu einem spontanen Treffen schon Tage vorher verabreden. Hingegen ist es durchaus möglich und wichtig, Haltungen und Tätigkeiten zu kultivieren, in denen sich Bedeutungen zeigen können. Insofern mag der Achtsamkeitskurs, wenn er nicht im Sinne einer bloßen Technik verstanden wird, dann doch dazu beitragen.
Die romantische Sensibilität für die Bedeutung der Welt ist jedoch fragil und bleibt auf Weltausschnitte angewiesen, die ihr entgegenkommen. Doch auch die Schönheit der Natur kann stumm bleiben, die Magie des Moments verpuffen, die berührendste Musik einen völlig kalt lassen. Und in öden Meetings, beim Shopping im Supermarkt oder im Stau auf der Autobahn wird ohnehin niemand romantische Gefühle entwickeln. In solchen Situationen sind wir ganz aufs Funktionieren, auf ein nützlichkeitsfixiertes Weltverhältnis eingestellt. Es geht in diesem Modus allein darum, möglichst effizient die eigenen Interessen zu verfolgen. Daran ist nichts Schlechtes, es lässt uns aber innerlich leer, wenn es unser Leben beherrscht.
Mangelnde Resonanz macht krank
Was uns dann langfristig krank macht, ist mit den Worten des Soziologen Hartmut Rosa das Fehlen von „Resonanzerfahrungen“. Rosas Resonanztheorie macht verständlich, warum wir eine romantische Sicht auf die Dinge dringend nötig haben, ohne dass damit ein Abschied von aufgeklärter Nüchternheit einhergehen müsste. Im Denken der Aufklärung und im wissenschaftsgläubigen Naturalismus der Gegenwart werden Mensch und Natur, Geist und Körper, Gefühl und Verstand häufig als Gegensätze behandelt.
Solange man hier nur methodische Unterscheidungen am Werk sieht, ist das auch unproblematisch. Kommt es aber dazu, dass alle Weltverhältnisse von diesen Gegensätzen dominiert werden, stehen Subjekt und Welt einander fremd gegenüber: Der Mensch beherrscht dann immer besser die innere und äußere Natur, die Vernunft das Gefühl, der Geist den Körper, aber es schwindet die Erfahrung eines lebendigen Austauschs mit der Welt.
Ein vibrierender Draht zur Welt
Die Romantiker haben diese Gefahr schon vor 200 Jahren erkannt und auch verstanden, dass die Trennungen des aufgeklärten Rationalismus an Schärfe verlieren, wenn wir uns als lebende Organismen, als mitfühlende Teile der Natur verstehen.
Hartmut Rosa hat nun mit seinem Konzept der Resonanz eine großangelegte „Soziologie der Weltbeziehung“ entwickelt, die von einem menschlichen Grundbedürfnis, sich in Resonanzbeziehungen zu befinden, ausgeht. Wenn wir Resonanzen erfahren, entsteht nach Hartmut Rosa so etwas wie „ein vibrierender Draht zwischen uns und der Welt“. Wir stehen dann nicht als Subjekte irgendwelchen Objekten gegenüber, sondern stehen in einem Austausch, einer lebendigen Beziehung, für die Rosa das Bild einer gemeinsamen Schwingung findet, die in beiden Polen des Austauschs Resonanzen erzeugt.
Ein offenes Gespräch, das Ergriffenwerden von Musik, gelingendes Teamplay im Sport, wirklich guter Unterricht in der Schule, ein Wandertag in den Alpen, eine Segelpartie auf dem Meer – diese äußerst unterschiedlichen Erfahrungen haben eines gemein: In ihnen werden das Selbst und dieanderen/dieWelt nicht als getrennt, sondern als resonant, als in einer Austauschbeziehung stehend empfunden. Da es Rosa zufolge der Romantik zentral darum geht, die Gegensätze wieder miteinander zu versöhnen, die ein auf Dualismen basierendes Weltverhältnis erzeugt, „lässt sich Resonanz als ein romantisches Konzept verstehen – es stellt sich den verdinglichten Weltbegriffen des auf Berechnung, Fixierung, Beherrschung und Kontrolle gerichteten Rationalismus entgegen“.
Begegnung statt Beherrschung
Ohne Resonanz gibt es kein gutes Leben. Die romantische Einstellung macht sich überall auf die Suche nach ihr, und sie hat es dabei manchmal auch übertrieben. Denn es gehört schließlich zu den Grunderfahrungen des Lebens, dass die Welt stumm und sogar sinnwidrig sein kann, sich Resonanzen einfach nicht einstellen wollen. Das allerdings macht wirkliche Erfahrungen der Resonanz umso kostbarer.
Und wir können einiges dazu tun, unsere Empfänglichkeit für sie zu kultivieren. Dafür bieten sich alle Tätigkeiten an, die nicht primär auf Beherrschung und Kontrolle zielen, sondern auf Begegnungen und Erfahrungen, die als in sich sinnvoll erlebt werden.Ein überzeugendes Beispiel für eine Wiederentdeckung resonanzermöglichender, also romantischer Erfahrungen ist die neue Konjunktur des Wanderns. Hier geht es nicht darum, den eigenen Körper zielgerichtet zu trainieren, um dann, wie es vielleicht beim Marathontraining angestrebt wird, unter vier Stunden ins Ziel zu kommen, sondern um Natur- und Gemeinschaftserleben und die Erfahrung eines rhythmischen Einklangs zwischen Bewegung und Landschaft. All diese Aspekte spielen sicher auch beim Marathonlaufen eine Rolle, aber eben unter dem Vorzeichen der Leistung. Wanderer hingegen achten nicht auf ihre Pulsfrequenz, sie können es sich leisten, nichts zu leisten.
Es ist kein Zufall, dass eine der bekanntesten Figuren der romantischen Literatur ein Wanderer ist. Eichendorffs Taugenichts kann man geradezu als einen Virtuosen des Sich-treiben-Lassens beschreiben. Er bricht ohne Ziel auf und kann genau deshalb in eine Welt voller Resonanzen eintauchen. Wer heute nach Resonanzerfahrungen in der Natur sucht, braucht es nicht so radikal anzugehen. Eine Wanderung am Wochenende wäre schon ein guter Anfang. Nur muss man aufpassen, dass sie nicht unter die Räder der Leistungslogik gerät. Wenn der Weg das Ziel ist, dann blühen blaue Blumen überall.
Matthias Jung ist Professor für philosophische Ethik und Rechtsphilosophie an der Universität Koblenz-Landau
Zum Weiterlesen
Max Weber: Wissenschaft als Beruf. Edition Holzinger, Berlin 2016
Hartmut Rosa: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Suhrkamp, Berlin 2018
Matthias Jung: Symbolische Verkörperung. Die Lebendigkeit des Sinns. Mohr Siebeck, Tübingen 2017