Drogentrips gegen die Schwermut

Um die Therapie psychischer Leiden mithilfe von Drogen wie LSD ist ein euphorischer Hype ausgebrochen. Wie weit tragen die Versprechungen?

Die Illustration zeigt eine Frau mit doppeltem Gesicht mit buntem Bewusstsein
Die Drogenreisenden haben das Gefühl, die Grenzen des Ichs zu überwinden. Sie glauben, philosophische Einsichten zu haben, und erleben Sinn. © Tina Berning

Die Frau mittleren Alters litt seit Jahren an Depressionen, in den letzten beiden praktisch ununterbrochen. Darum entschloss sie sich, an einer Studie des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit teilzunehmen. Patientinnen und Patienten, denen bisher nichts dauerhaft geholfen hat, erhalten eine Substanz verabreicht, die eigentlich verboten ist: Psilocybin – der Hauptwirkstoff sogenannter Zauberpilze, der Halluzinationen und mystische Erfahrungen erzeugen kann.

Für wissenschaftliche Studien wird…

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Studien wird Psilocybin synthetisch erzeugt und als Kapsel verabreicht. In Mannheim begleiten zwei Therapeutinnen oder Therapeuten die Sitzung. Die ganze Zeit läuft Musik, die unter dem Einfluss der Droge sehr intensiv wahrgenommen wird und die Erfahrung lenken kann.

Zwei Stunden lang tat sich bei der Patientin erst einmal gar nichts. Dann fing sie an zu weinen und zu lachen, manchmal unkontrolliert. Sie weinte mehrere Stunden. Erst als die Wirkung nach sieben Stunden langsam abklang, war es wieder möglich, mit ihr zu reden. Sie sagte, das sei die beeindruckendste Erfahrung gewesen, die sie je in ihrem Leben gemacht habe.

Chemisches Gewitter

Eine halluzinogene Droge einzunehmen kann ein tiefgreifendes Erlebnis sein. Wer sie nimmt, hat oft das Gefühl, die Welt in ganz neuem Licht zu sehen und zu profunden Einsichten zu kommen. Kann das helfen, psychische Störungen zu überwinden? Oder profaner: Drogen greifen – genau wie herkömmliche Psychopharmaka – in das Wechselspiel der Nervenbotenstoffe im Gehirn ein. Ist dieses Wechselspiel durch die Krankheit gestört, könnte das chemische Gewitter womöglich reinigend sein. Ist es so?

Die Forschenden in Mannheim um den Psychiatrieprofessor Gerhard Gründer prüfen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Berliner Charité, ob Psilocybin gegen Schwer­mut hilft. 144 Depressive, bei denen bisher nichts dauerhaft gewirkt hat, erhalten entweder als eine Art Placebo eine winzige Dosis von einem tausendstel Gramm Psilocybin: genug, um etwas „zu spüren“, aber zu wenig, um eine echte Wirkung zu entfalten. Oder sie erhalten die volle Dosis von 25 Milligramm, welche die typischen Drogenwirkungen auslöst. Therapeutinnen und Therapeuten bereiten die Kranken auf die Erfahrung vor und arbeiten sie mit ihnen auf.

Das deutsche Team ist nicht das einzige, auch das Usona-Institut im US-Bundesstaat Wisconsin treibt die Forschung voran. Anfangs war dort im akademischen Umfeld das Befremden groß. Als er seine Position als Leiter der klinischen Forschung angenommen habe, erinnert sich der Psychiatrieprofessor Charles Raison, „haben mich viele meiner Kolleginnen und Kollegen angesehen, als ob ich zwei Köpfe hätte“. Das war 2016. Schon ein Jahr später hätten ihn etliche gefragt, wie sie in „diesem neuen, aufregenden Feld“ dabei sein könnten.

So konnte er zusehen, wie psychedelische Drogen „vom Hippierand in das Zentrum der Psychiatrie wanderten, vom misstrauischen Beäugtwerden bis zum vielleicht übertriebenen Angepriesenwerden“. Auch wenn da Bedenken vor einem Hype anklingen, versteigt sich Raison dann selbst in Superlative: Aufgrund erster Studien glaubt er, dass Drogen etwa bei Gefühls- und Angststörungen „Dinge tun können, die niemand in der Welt der psychischen Gesundheit vorher für möglich gehalten hätte“.

Selbstversuch der Therapeuten

Zwei andere Experten, Boris Heifets und Robert Malenka von der renommierten Stanford University, riefen in dem führenden Fachblatt JAMA Psychiatry bereits eine „disruptive Psychopharmakologie“ aus. Disruptiv ist die Vokabel, die Technikpropheten gerne für völlig neue Entwicklungen verwenden, die das Althergebrachte durch etwas revolutionär Neues ersetzen. Tatsächlich, so verkündeten die beiden, werde „ein neues Versorgungs­system für die psychische Gesundheit benötigt, in dem sich mächtige psychoaktive Substanzen verabreichen lassen und das gleichzeitig eine angemessene psychotherapeutische Unterstützung bietet“.

Natürlich werden nur ausgewählte Drogen für den Einsatz in der Psychotherapie erprobt. Psilocybin wird häufig eingesetzt, manchmal auch LSD. Beides sind Psychedelika – also Stoffe, die Halluzinationen auslösen. Dazu kommt MDMA – der Wirkstoff der Partydroge Ecstasy. Haschisch spielt kaum eine Rolle, Suchtstoffe wie Heroin und Kokain gar keine.

Angesehene Institutionen wie das Kings College in London bilden bereits Therapeutinnen und Therapeuten darin aus, Behandlungen mit Drogen zu begleiten – auf Wunsch nehmen sie die Rauschmittel beim Training auch selbst ein. Im Kampf gegen psychische Erkrankungen werden also große Hoffnungen auf die auch „Psycholyse“ genannte Therapie gesetzt. Und einiges scheint sie zu rechtfertigen.

Doch schon einmal gab es eine Zeit, in der es vielversprechend schien, Drogen zu verabreichen. Diese Phase endete in Ernüchterung.

Unkonventionelle Forschung

1943 trank der Schweizer Biochemiker Albert Hofmann eine winzige in Wasser aufgelöste Menge einer Substanz, die er schon einmal Jahre vorher synthetisiert hatte. Wenig später fühlte er sich schwindlig, sein Sehsinn war durcheinander und er hatte den Drang zu lachen. Hofmann fuhr mit dem Fahrrad heim, doch die vertraute Straße sah nun aus wie eine von Dalí gemalte Achterbahn, eine Nachbarin schien in eine Hexe verwandelt. Die Substanz war LSD.

Hofmanns Arbeitgeber, die Pharmafirma Sandoz (heute Novartis), stellte Wissenschaftlern daraufhin Proben zu Forschungszwecken zur Verfügung und vermarktete LSD in den 1960er Jahren als „Katalysator“ zur Behandlung von Depressionen. Auch Psilocybin wurde damals populär. Die Psychedelika hatten viele prominente Fans, unter ihnen der Filmschauspieler Cary Grant, der Schriftsteller Ken Kesey (Einer flog über das Kuckucksnest) und Beatle Paul McCartney.

Forscher behandelten mit den Stoffen beispielsweise Alkoholiker und Menschen mit lebensbedrohlichen Krebserkrankungen, die unter schweren Ängsten und Depressionen litten. Im Lauf von zwei Jahrzehnten unterzogen sich über 40 000 Menschen einer psychedelischen Psychotherapie, über tausend wissenschaftliche Aufsätze erschienen.

Doch so richtig bekannt wurden LSD und die magischen Pilze nicht als Medikamente, sondern als Drogen der Gegenkultur. Man protestierte unter dem Motto „Make love not war“ gegen den Vietnamkrieg und propagierte freie Liebe. Einer der Gurus der Bewegung war Timothy Leary, Professor an der angesehenen Universität Harvard. Nach einer intensiven eigenen Drogenerfahrung startete er ein ziemlich unkonventionelles Forschungsprogramm.

Der Euphorie folgte Ernüchterung

Er behauptete, die Stoffe würden zu einem tieferen Verständnis der Menschen und ihres Platzes im Universum führen. Die Universität Harvard warf ihm vor, dass er die Drogen auch zu nichtwissenschaftlichen Zwecken einsetze, und feuerte den Professor, der zu einer Skandalfigur der Zeitungen geworden war.

1971 rief der – seinerseits bald skandalumwitterte – Präsident Richard Nixon den „Krieg gegen die Drogen“ aus, im gleichen Jahr kamen die Psychedelika auf die schwarze Liste der Weltgesundheitsorganisation. Mit ihrer Erforschung als Heilmittel gegen psychische Störungen war es erst einmal vorbei.

Aber an diesem vorläufigen Ende waren nicht nur die politischen Hardliner schuld, sondern auch die 1962 eingeführten neuen Standards der US-Arzneimittelbehörde FDA. Sie verlangten Studien, in denen eine Gruppe Testpersonen ein Medikament erhält, die andere ein Placebo – und niemand weiß, wer was bekommen hat.

Also organisierten einige Forscher nun Studien mit Alkoholikern und verabreichten ihnen LSD oder ein Scheinmittel – allerdings in beiden Fällen ohne eine begleitende psychotherapeutische Unterstützung. Ergebnis: Die Patienten mit LSD schnitten nicht besser ab als die ohne. Schlussfolgerung: Drogen helfen nicht. Ein Vertreter der klassischen Vorgehensweise schlug zurück: „Ich kenne niemanden, der je behauptet hätte, dass eine einzige psycholytische Sitzung irgendetwas heilen könnte, schon gar nicht Alkoholismus.“

Doch diese Runde des Streits gewann die Fraktion der Zweifelnden. Die Anhängerschaft der Psychotherapie mit Drogen konnte keine rigoros durchgeführten Studien vorweisen. Ende des Experiments.

Aller Zucker der Welt explodiert im Kopf

Warum kommen jetzt viele Forschende auf die Psychedelika zurück? Der erste Grund ist schiere Not. „Wir suchen händeringend nach neuen und besseren Behandlungen in der Psychiatrie und sind schon lange verzweifelt“, konstatiert Psychiatrieprofessor Raison. Die vorhandenen Antidepressiva beispielsweise helfen einem Teil der Leidenden, vielen jedoch nicht.

„Bis zu einem Viertel von denen, die diese Medikamente bekommen haben“, zitiert Raison eine Studie, „wäre es womöglich besser ergangen, wenn sie stattdessen ein Placebo erhalten hätten.“ Der zweite Grund für das Revival sind neuere Forschungsbefunde. So zeigte sich, dass sich bei Gesunden die Stimmung deutlich verbessert, wenn sie in einer therapeutischen Umgebung eine einzige Dosis Psilocybin erhalten.

Die Substanzen entfalten vielfältige psychologische Wirkungen. So verändert Psilocybin die Wahrnehmung. Die Berliner Ärztin Andrea Jungaberle fasst die Erfahrungen in ihrem neuen Buch Yoga, Tee, LSD so zusammen: „Alles wird sehr bunt, voll kaleidoskopartiger Muster, und die Umgebung ist plötzlich auch mal platt, ohne Tiefenschärfe. Schon eine Berührung am Handgelenk kann sich superintensiv anfühlen, und der Biss in eine Dattel mag erscheinen, als wäre einem gerade aller Zucker der Welt im Kopf explodiert.“

Musik wird intensiver empfunden, wenn auch verzerrt. Stunden können wie im Zeitraffer vergehen, aber auch ein zähes „Tropfen der Sekunden“ ist möglich, so Andrea Jungaberle. Die Effekte halten meist einige Stunden an. LSD wirkt ähnlich, aber deutlich länger. Das macht es unpraktisch für Forschung und Therapie, weshalb es seltener eingesetzt wird. Dazu kommt der seit den 1960ern verdorbene Ruf.

Ecstasy gegen Traumata

Der Ecstasy-Wirkstoff MDMA ist vor allem dafür bekannt, dass er die Gefühle gegenüber anderen verstärkt. Andrea Jungaberle zitiert aus dem Erfahrungsbericht einer Freundin: „Die Intensität von Freude und Liebe für meine Familie und Freunde, aber auch die Tiefe meiner Trauer und meiner Verletzungen war plötzlich viel klarer und näher zu spüren.“ Der Stoff kann auch die Bindung zur Therapeutin oder zum Therapeuten verstärken, was möglicherweise der Behandlung zugutekommt.

MDMA gilt manchen als „sanftestes aller Psychedelika“, wie es Rick Doblin ausdrückt, Gründer und Chef von MAPS, einer US-Organisation, die die Erforschung des Nutzens des Stoffs vor allem gegen Traumastörungen vorantreibt.

Psilocybin dagegen führt deutlich häufiger zu sogenannten schlechten Trips, vor allem wenn es unter ungünstigen Umständen genommen wird. Roland Griffiths, Psychiatrieprofessor an der Johns Hopkins University und einer der Pioniere des therapeutischen Einsatzes des Stoffs, hat einmal eine große Umfrage unter Stammkonsumenten gemacht. Etwa ein Zehntel hatte sich oder andere nach der Einnahme in Gefahr gebracht – „einschließlich in den Verkehr rennen, buchstäblich aus dem Fenster springen oder vor lauter Angst jemand verletzen“. Die Befragten hatten Psilocybin aber auf eigene Faust konsumiert.

Bei einer therapeutischen Sitzung schlucken die Patientinnen und Patienten die Stoffe in einer sorgfältig vorbereiteten ruhigen Umgebung und werden ständig begleitet. So kommt es praktisch nie zu gefährlichen Zwischenfällen, und sie werden wahrscheinlich auch nicht abhängig, wie die bisherigen Erfahrungen zeigen. Stattdessen sollen die Behandelten Erfahrungen machen, die sie weiterbringen.

Förderlicher Perspektivwechsel

Nicht selten sind diese Erfahrungen mystischer Natur. Die Drogenreisenden haben das Gefühl, die Grenzen des Ichs zu überwinden und eins zu werden mit der Welt. Sie empfinden sich jenseits von Raum und Zeit. Sie fühlen tiefe Freude und Liebe, verspüren Ehrfurcht. Sie glauben, philosophische Einsichten zu haben, und erleben Sinn.

Das könnte bei der Psychotherapie helfen, worauf auch eine Reihe von Befunden hindeutet. Die dramatischen Erfahrungen fördern womöglich einen neuen Blick auf die Welt und auf das eigene Leben. „Wenn man aus einer Erfahrung kommt, in der man den eigenen Dämonen ins Antlitz geschaut hat, buchstäblich oder im übertragenen Sinn“, sagt Griffiths, und sie als Illusion erkenne, dann könne man verstehen, wie man durch sein Denken selbst sein schlimmster Feind werde. Hilfreich könnte auch sein, dass unter Drogeneinfluss Verdrängtes wieder auftaucht und zugänglich wird – auch wenn nicht alles im Rausch Gesehene als reine Wahrheit angesehen werden sollte.

Es fehlt also nicht an Ideen, wie eine Drogenerfahrung bei einer Psychotherapie helfen könnte. Dazu kommen die direkten Wirkungen aufs Nervensystem. Psilocybin wie LSD greifen im Gehirn an Stellen ein, an denen normalerweise der Botenstoff Serotonin wirkt. Da setzen auch Antidepressiva an, aber auf etwas andere Weise. MDMA sorgt ebenfalls dafür, dass mehr Serotonin zur Verfügung steht. Auch andere Wirkungen der Stoffe im Körper können ihre psychologischen Effekte möglicherweise erklären.

Psilocybin als Antidepressivum

Aber wie sehr bringen Drogen die Psychotherapie wirklich voran? Das ist zurzeit immer noch unklar. Die beste Bilanz hat im Moment vielleicht MDMA vorzuweisen. Rick Doblin veröffentlichte im vergangenen Jahr eine Studie im Fachblatt Nature Medicine, an der 90 Frauen und Männer teilnahmen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung litten, also von Erinnerungen an schwer belastende Erfahrungen verfolgt wurden.

Dazu hatten sie oft noch mit Depressionen, Alkohol- oder Drogenproblemen zu kämpfen. Alle wurden in drei Sitzungen auf die Einnahme von MDMA vorbereitet und erhielten hinterher neun weitere, um die Erfahrung zu verarbeiten. In drei Sitzungen schluckten sie die Droge oder ein Placebo. Nach 18 Wochen litten zwei Drittel der MDMA-Gruppe nicht mehr an einer posttraumatischen Belastungsstörung, in der Placebogruppe war es nur ein Drittel.

Bei Psilocybin ist das Bild verwirrend. Einige kleine Studien lieferten in den letzten Jahren spektakuläre Ergebnisse. ­Ihnen zufolge hilft der Zauberpilzstoff bei Depressionen weit ­besser als alle Antidepressiva. Doch an den Versuchen nahmen eben nur wenige Betroffene teil, die zudem oft große Hoffnungen in die Droge setzten, was das Ergebnis beeinflussen kann.

Vergangenes Jahr veröffentlichte ein Team um Robin Carhart-Harris vom Londoner Imperial College dann die Resultate einer Untersuchung mit 59 Depressiven, von denen die Hälfte Psilocybin und die andere ein übliches Antidepressivum erhalten hatte. Psilocybin lieferte keine schlechten Ergebnisse, doch im vorher als entscheidend festgelegten Maß für die Depression war es nicht klar besser als das Standardmedikament.

Gut, aber nicht gut genug

Wenig später folgte dann das Ergebnis einer anderen Studie, in die viele große Hoffnungen gesetzt hatten. Die in London ansässige Aktiengesellschaft Compass Pathways vermeldete in einer begeisterten Pressemitteilung die Resultate einer Studie, bei der 233 Depressive in zehn Ländern (aus Deutschland war die Berliner Charité dabei) neben Psychotherapie eine Dosis Psilocybin erhalten hatten – manche allerdings so wenig, dass sie faktisch ein Placebo einnahmen. Die mit der vollen Dosis sprachen gut doppelt so oft an wie die mit der Minimenge.

Das klingt nach einem großen Erfolg, doch die Prozentzahlen relativieren ihn doch sehr: zehn Prozent Verbesserung bei Placebo, zwanzig Prozent bei Psilocybin – bei achtzig Prozent waren die Depressionen also kaum schwächer als vorher. Professor Gerhard Gründer vom Mannheimer Zentralinstitut resümiert: „Einige Leute bei Compass behaupten immer ganz blumig, dass Psilocybin jedem helfen werde – ihre Daten legen das Gegenteil nahe.“ Die ersten Ergebnisse von Gründers eigener Studie, die aber bisher nur auf 14 Behandlungen beruhen, gehen in die gleiche Richtung.

Ein Wundermittel sind Drogen wie Psilocybin in der Psychotherapie also nicht. Aber sie könnten sich etwa bei Depressionen zu einer mäßig erfolgreichen Therapie unter anderen mäßig erfolgreichen entwickeln. Gründers Patientin, die ihren Psilocybin-Trip ihre beeindruckendste Erfahrung bisher genannt hatte, geht es besser. Aber, so Gründer, „nicht gut genug“.

Literatur:

Matthias Forstmann, Christina Sagioglou: New insights into the clinical and nonclinical effects of psychedelic substances: An integrative review. European Psychologist, 2021, Online First Posting. DOI:10.1027/1016-9040/a000447.

Charles L. Raison: Everything Old Is New Again: Are Psychedelic Medicines Poised to Take Mental Health by Storm? Acta Psychiatrica Scandinavica 138, Nr. 5 (2018): 365–67, https://doi.org/10.1111/acps.12975..

Boris D. Heifets und Robert C. Malenka: Disruptive Psychopharmacology. JAMA Psychiatry 76, Nr. 8 (1. August 2019): 775–76, https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2019.1145.

Erika Dyck: Psychedelic psychiatry: LSD from clinic to campus. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2008.

Kristoffer A. A. Andersen u.a.: Therapeutic effects of classic serotonergic psychedelics: A systematic review of modern-era clinical studies. Acta Psychiatrica Scandinavica 143/2, 2021, 101–18, https://doi.org/10.1111/acps.13249.

Matthew Oram: Efficacy and Enlightenment: LSD Psychotherapy and the Drug Amendments of 1962. Journal of the History of Medicine and Allied Sciences, 69/2, 2014, 221–50, https://doi.org/10.1093/jhmas/jrs050

Ralitza Gueorguieva, Craig Mallinckrodt, John H. Krystal: Trajectories of Depression Severity in Clinical Trials of Duloxetine: Insights into Antidepressant and Placebo Responses. Archives of General Psychiatry, 68/12, 2011, 1227–37, https://doi.org/10.1001/archgenpsychiatry.2011.132.

Andrea Jungaberle: Yoga, Tee, LSD. Bewusstseinsveränderung in Wissenschaft und Alltag. Schattauer, Stuttgart 2022.

Roland Griffiths: Speaking of Psychology: Psychedelic Therapy with Roland Griffiths, PhD, https://www.apa.org, zugegriffen 11. Januar 2022, https://www.apa.org/news/podcasts/speaking-of-psychology/psychedelic-therapy.

Jennifer M. Mitchell u.a.: MDMA-assisted therapy for severe PTSD: a randomized, double-blind, placebo-controlled phase 3 study. Nature Medicine, 27/6, 2021, 1025–33, https://doi.org/10.1038/s41591-021-01336-3.

Alan K. Davis u.a.: Effects of Psilocybin-Assisted Therapy on Major Depressive Disorder: A Randomized Clinical Trial. JAMA Psychiatry, 78/5, 2021, 481–89, https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2020.3285.

Robin Carhart-Harris u.a.: Trial of Psilocybin versus Escitalopram for Depression. New England Journal of Medicine, 384/15, 2021, 1402–1411, https://doi.org/10.1056/NEJMoa2032994.

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 6/2022: Die Zeit, als alles neu war