Wir stecken in einem Dilemma fest und haben uns so sehr daran gewöhnt, dass wir keinen Ausweg sehen. Wir sehnen uns nach freien Zeiten, in denen wir zu uns kommen und in Seelenruhe Dinge tun, die uns Freude machen, oder in denen wir einfach nur dasitzen und in den Himmel schauen. Und gleichzeitig tun wir konsequent alles, um uns genau daran zu hindern: Unsere Terminkalender sind voll, die To-do-Listen werden länger.
Ergibt sich spontan eine Zeitlücke, quetschen wir noch einen Termin oder eine Besorgung zusätzlich hinein. Der Satz „Ich muss noch schnell…“ läuft als Endlosschleife im Kopf. Und ebenso oft taucht der Satz auf: „Ich würde ja so gerne mal in Ruhe, aber…“ Der Pflichterfüllungsmodus, in dem wir gefangen sind und der uns alternativlos erscheint, versperrt den Blick auf die zahlreichen Türen im Alltag, hinter denen Erfahrungen von Muße warten. Wir sehen sie nicht und verschieben das Projekt auf den nächsten Urlaub.
Meist machen wir äußere Umstände für unseren Mangel verantwortlich: den fordernden Chef, die Menge der Aufgaben auf dem Schreibtisch, die Kinder, die dauernd etwas wollen, die unerledigte Steuererklärung, die Nachrichtenanzeige auf dem Smartphone. Und tatsächlich leben wir in herausfordernden Zeiten von Arbeits- und Informationsverdichtung und Beschleunigung.
Die Angst vor uns selbst
Doch das eigentliche Hindernis liegt in uns selbst. Unsere innere Unruhe hält uns davon ab, gelegentlich innezuhalten und im gegenwärtigen Moment wirklich anzukommen. Und so ist unser Verhältnis zur Muße ambivalent. Sie ist wie eine Geliebte, deren Gegenwart…
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