Wie ein durch nichts zu stillender Hunger – so kann sich Einsamkeit anfühlen. Ein Hunger, der entsteht, wenn unser Grundbedürfnis nach einer Verbundenheit mit anderen Menschen nicht erfüllt wird. Marta Brehm – 39 Jahre, brauner Bob, verschmitzte Grübchen, kräftiger Händedruck – kennt das. Vor sieben Jahren zog die Unidozentin für eine neue Stelle und einen neuen Mann in den Norden, bewusst aufs Land, um mehr in der Natur zu sein. Eigentlich war dort alles gut. Der Partner wohnte nicht weit weg, die Katze räkelte sich gemütlich auf der Fensterbank, die Freunde und Freundinnen im Süden standen am Telefon parat.
Und doch machte sich eine Schwere breit. Ein diffuses Nagen und Stechen, das sich schwer greifen ließ. „Ich habe lange gebraucht, um zu merken, dass es Einsamkeit ist, was mir da zusetzt“, sagt Marta Brehm, die in Wirklichkeit einen anderen Namen trägt. Erst als sie ihren Urlaub an der Nordsee verbrachte und am Strand all die Familien, Paare, Freunde beobachtete, wurde ihr klar, was fehlte. „Ich konnte immer gut mit mir allein sein. Dass es in meinem Leben plötzlich einen Mangel geben sollte, obwohl ich ja objektiv gesehen alles hatte, das konnte ich mir nur schwer eingestehen. Es war ja nur ein Gefühl. Ein sehr blödes zwar, aber trotzdem nur ein Gefühl.“
Wir alle fühlen uns manchmal einsam, das ist ein normaler Teil des Lebens. Aber wenn dieser Zustand andauert, möchten die meisten Menschen, dass sich etwas ändert. Der Schmerz liegt oft nicht darin, dass wir zu wenig Kontakte haben, sondern darin, dass in diesen etwas fehlt – wenn wir…
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