Denjenigen, die gerne denken und sich kniffligen Fragestellungen widmen – sei es im Beruf oder bei privaten Themen –, traut man ausgeprägtere Denkfähigkeiten zu, etwa ein besseres Arbeitsgedächtnis oder eine größere kognitive Flexibilität. Ob das tatsächlich so ist, war das Thema einer Studie, und es zeigte sich: offenbar nicht. Zwischen dem Wunsch, kognitive Ressourcen in eine Aufgabenstellung zu investieren, und grundlegenden Denkfähigkeiten gab es keine Zusammenhänge.
Die Motivation machts
Knapp 2000 Menschen, deren need for cognition, also ihr Bestreben, Probleme durch Denken zu lösen, eingeschätzt werden sollte, absolvierten verschiedene Aufgaben, in denen es um ihre sogenannten exekutiven Funktionen ging. Exekutive Funktionen sind beispielsweise das Arbeitsgedächtnis und die Fähigkeit, eigene impulsive Reaktionen zu bremsen oder den Fokus der Aufmerksamkeit zu wechseln.
Die Autorinnen und Autoren der Studie schlussfolgern: Entscheidend für das Bedürfnis zu denken sei offenbar die Motivation, auf diesem Weg ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen. Aber ob man gut ist in den grundlegenden Denkfähigkeiten, spielt dabei offenbar keine Rolle.