Menschen mit negativer Emotionalität könnten dazu neigen, sich mit ihren eigenen Erwartungen selbst mehr Angst zu machen als nötig. Dies legt eine Studie nahe, bei der rund 620 Chemiestudierende über drei Semester hinweg nach Klausuren Auskunft gaben, welches Gefühl sie hatten. Das Ergebnis: Die meisten blieben optimistisch, auch wenn die Prüfungen einmal schlechter ausgingen, als sie es selbst direkt nach der Klausur erwartet hatten.
Bei denen, die zu negativen Emotionen neigten und die pessimistischer waren, galt das aber nicht: Selbst wenn die Klausur etwas besser ausgefallen war, als sie befürchtet hatten, schätzten sie sich doch nach der folgenden Prüfung noch schlechter ein. So waren ihre pessimistischen Erwartungen ausschlaggebend dafür, ob sie bei der nächsten Prüfung noch mehr Angst hatten, und nicht ihre eigentlichen Leistungen.
Die Studierenden schätzten unmittelbar nach der Prüfung selbst ein, wie sie wohl abgeschnitten hatten, und füllten Fragebögen zu Persönlichkeitseigenschaften aus. Die Forscher erhielten derweil schon die tatsächlichen Noten und konnten beide Angaben miteinander vergleichen.
Susanne Ackermann