Gewaltfreie Kommunikation bedeutet zweierlei: Zum einen handelt es sich um eine Kommunikationstechnik, mit deren Hilfe sich Konflikte deeskalieren lassen; und zum anderen ist es eine Haltung, die sich auf gegenseitigen Respekt und gegenseitige Wertschätzung gründet. In der gewaltfreien Kommunikation, die auch als einfühlsame Kommunikation bezeichnet wird, geht es darum, zu lernen, sich „ehrlich und klar auszudrücken“, wie Marshall B. Rosenberg, der Begründer der Technik, schreibt.
Bei den vier Schritten der gewaltfreien Kommunikation handelt es sich um das Mitteilen
1. einer Beobachtung
2. von Gefühlen
3. von Bedürfnissen
4. einer Bitte.
Eine Grundlage der gewaltfreien Kommunikation ist, zu beobachten, ohne zu bewerten. Wenn man sich den Satz eine Weile durch den Kopf gehen lässt, stellt man fest, vor welche Herausforderung er einen stellt. Denn von klein auf haben wir gelernt, eine Beobachtung mit einem Urteil zu versehen und eine Situation erst einmal pauschal abzustempeln. Folgendes Beispiel soll verdeutlichen, wie wir gelernt haben, zu denken und zu kommunizieren, und welche Alternative die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation bieten.
Ein Paar hatte gemeinsam vereinbart, den zehnten Hochzeitstag mit einem schönen Abendessen zu Hause zu feiern. Sie wollte etwas Besonderes kochen, und er wollte um 19 Uhr zu Hause sein. Letztendlich kam er erst um 20.30 Uhr, das Essen war kalt, seine Frau stocksauer und der Abend im Eimer. Es hagelte Vorwürfe und Schuldzuweisungen, bis hin zu der Unterstellung, dass er sie ja überhaupt nicht mehr liebe. Er knallte daraufhin wutentbrannt die Tür zu und verließ die Wohnung.
1. Schritt: Beobachtung
Eine Beobachtung schildert ganz sachlich, was soeben passiert ist, was man gesehen, gehört, geschmeckt, gerochen oder körperlich wahrgenommen hat. Sie bezieht sich ganz konkret auf eine bestimmte Zeit und den Handlungszusammenhang. Dabei geht es um Fakten und…
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