Untreue ist keine Hilfe bei Paarentfremdung

Auf lange Zeit der Unzufriedenheit folgt eine Affäre: Ob Untreue das ursprüngliche Glück in der Partnerschaft wiederherstellen kann, zeigt eine Studie.

Eine Affäre oder Außenbeziehung ist in den meisten Fällen nicht dafür geeignet, eine Partnerschaft zu verbessern. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung von Daten aus der pairfam-Studie. Die Analyse der Berichte von Untreuen sowie deren Partnerinnen und Partnern zeigte auch: Sehr oft ging dem Ereignis eine längere Zeit voraus, in der Unzufriedenheit und Entfremdung bei beiden stetig gewachsen waren. Danach wurde zwar die Beziehung nicht noch schlechter, doch die ursprüngliche Zufriedenheit stellte sich auch nicht mehr ein.

Manche blühen auf, andere trennen sich

Die Forschenden werteten Daten von Paaren aus, bei denen eine Person selbst mindestens einmal untreu gewesen war oder das über die Partnerin oder den Partner sagte. Ihre Angaben wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die aus Menschen bestand, die keine Untreue erlebt hatten und selbst treu geblieben waren.

Wie sich zeigte, blieb die Unzufriedenheit mit der Beziehung nach dem Fremdgehen bestehen. Diejenigen der von ihm betroffenen Personen, die zu Beginn der Befragungen stärker an der Beziehung orientiert gewesen waren (commitment), waren eher bereit zu verzeihen. Einige der untreuen Frauen berichteten, dass es ihnen danach besser gegangen sei und sie regelrecht aufgeblüht seien. Im Vergleich zur Kontrollstichprobe gab es bei den Paaren, die von Untreue betroffen waren, mehr Trennungen.

Quelle

Olga Stavrova u.a.: Estranged and unhappy? Examining the dynamics of personal and relationship well-being surrounding infidelity. Psychological Science, 2023. DOI: 10.1177/09567976221116892

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 8/2023: Das ewig hilfreiche Kind
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