Obsession in der Partnerschaft: kontrollierend und übergriffig

Der Partner geht auf Distanz und wir fühlen uns deshalb wertlos. Warum manche Menschen dann eine obsessive Kontrollsucht entwickeln, zeigt eine Studie.

Wenn sich ein Partner oder eine Partnerin in der Beziehung unbedeutsam und unwichtig fühlt, kann das weitreichende Folgen haben: Die Person verändert dann ihr Beziehungsverhalten, wie eine Studie nahelegt. Befragte, die unter dem Gefühl der Bedeutungslosigkeit litten, gaben an, in gewissem Maß eine Obsession hinsichtlich des Partners, der Partnerin zu entwickeln und sogar zu versuchen, sie oder ihn zu kontrollieren und übergriffig zu werden.

Dies ermittelten eine Forscherin und drei Forscher in drei Studien mit mehreren hundert Teilnehmenden, die zu dem Zeitpunkt in einer festen Partnerschaft lebten.

Das Fazit der Studien: Es handele sich vermutlich um den Versuch, das Gefühl der Bedeutungslosigkeit zu kompensieren, indem sich die Personen in obsessiver Weise nur noch auf die Partnerin oder den Partner fokussierten. So schadeten sie sowohl der Beziehung als auch sich selbst. Ein Gefühl, bedeutungslos zu sein, hänge zwar mit einem niedrigen Selbstwertgefühl zusammen, aber sei wohl nicht dasselbe, so die Autorin und die Autoren nach der Auswertung ihrer Daten.

Quelle

Federico Contu u.a.: People act extremely toward their amorous partner when they feel insignificant. Personal Relationships, 2023. DOI: 10.1111/pere.12506

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