Das Opfer ist der neue Held

Sowohl rechte als auch linke Interessensgruppen stilisieren heutzutage sich gerne als Opfer – doch warum eigentlich?

Die Illustration zeigt einen gefallenen Mann, der von Händen wie ein Held getragen und gefeiert wird
Die Selbstdefinition als Opfer erzeugt Mitleid, Zuwendung und Solidarität. © Dorothea Pluta

Traurig, aber stolz trat Heinz-Christian Strache vor die Mikrofone. Der Vizekanzler Österreichs erklärte im Mai 2019 seinen Rücktritt. Kurz zuvor war ein heimlich aufgenommenes Video aufgetaucht. Darin hatte Strache einer angeblichen russischen Multimillionärin lukrative Regierungsaufträge in Aussicht gestellt – im Gegenzug für geheime Parteispenden.

Doch selbst als die Fakten ihn zur Aufgabe seiner Ämter zwangen, wies er die Verantwortung weit von sich: „In einem siebenstündigen…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 5/2020: Männer und ihre Mütter
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