Alles wird gut! Ein Satz, der sehr tröstlich sein kann, wenn es uns schlechtgeht. Generell gilt Optimismus als überaus erstrebenswert: Mit dem Positiven rechnen und zuversichtlich sein bessert die Stimmung und ist gesund. Doch psychologische Forschungen zeigen, dass Optimismus auch Schädliches innewohnt. In einem Überblicksartikel weisen der Forscher James A. Shepperd und sein Team auf die Nachteile des sogenannten „unrealistischen Optimismus“ hin: Enttäuschungen, schlechteres Selbstwertgefühl und beeinträchtigtes Wohlbefinden, sogar riskantes oder schädliches Verhalten können damit einhergehen.
Der Begriff stammt von dem US-amerikanischen Psychologen Neil D. Weinstein, der dazu im Jahr 1979 eine Studie vorstellte. Weinstein ging der Frage nach, unter welchen Bedingungen seine Probanden dazu tendierten, im Hinblick auf zukünftige erwünschte Lebensereignisse zu optimistisch zu sein und im Hinblick auf negative Ereignisse zu glauben, diese würden anderen häufiger zustoßen als ihnen selbst. Weinstein legte Studierenden längere Listen mit zukünftigen Lebensereignissen vor – positiven (Gesundheit, ein gutes Einkommen) und negativen (Kündigung, Scheidung, schwer krank werden) – und ließ sie einschätzen, für wie wahrscheinlich sie es hielten, dass diese Ereignisse in ihrem Leben einmal eintreten würden.
Ständig zu schnell fahren
Weinstein stellte fest, welche Merkmale ein Ereignis haben musste, damit bei den Probanden unrealistischer Optimismus auftrat: Dieser hing davon ab, für wie erwünscht sie es hielten und für wie wahrscheinlich. Außerdem spielte eine Rolle, welche…
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