Tanzende: Offener, verträglicher, stabiler?

Menschen, die gerne und viel tanzen, haben eine gute Kontrolle über ihren Körper. Aber auch über ihre Emotionen? Was eine Studie dazu herausfand

Eine Frau und ein Mann tanzen lachend uns ausgelassen
Ob allein oder in der Gruppe: Tanzen macht glücklich – und formt wohl auch die Persönlichkeit. © Co/Stocksy

Menschen, die gerne und oft tanzen, sind laut einer Studie wohl offener für Erfahrungen, verträglicher und emotional stabiler als andere. Dies entdeckten Forschende bei der Auswertung der Daten von rund 5400 Befragten einer großen repräsentativen schwedischen Studie, der Study of Twin Adults: Genes and Environment, sowie einer deutschen Onlinebefragung von 574 Personen.

Unter den Befragten waren Hobby- und Profitänzerinnen und -tänzer, außerdem Betreiber von Tanzschulen. Offenheit und emotionale Stabilität, kombiniert mit hoher Verträglichkeit schütze die Tanzenden womöglich vor negativen Affekten, vermutet die Studie. Offenheit und Stabilität trügen vielleicht auch dazu bei, dass sich Menschen überhaupt fürs Tanzen entscheiden. Wären sie emotional labiler (hoher Neurotizismus), würde es ihnen schwerer fallen, den Körper als Ausdrucksmittel einzusetzen, so die Einschätzung des Forschungsteams.

Julia F. Christensen u.a.: The dancer personality: Comparing dancers and non-dancers in Germany and Sweden. Personality and Individual Differences, 2024. DOI: 10.1016/j.paid.2024.112603

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