Oh, du armes Herz!

Liebeskummer kann sehr quälend sein. Doch statt nur abzuwarten, können wir selbst aktiv werden und aus dem Kummertal hinausklettern.

Illustration zeigt eine Frau, die versucht ein Herz zu erklimmen, das in Flammen steht.
Wie können wir es schaffen, uns selbst vom Liebeskummer zu befreien? © VectorMine/shutterstock

Die Tage ziehen sich endlos hin und das Konzen­trieren auf etwas anderes als auf den geliebten Menschen ist schier un­möglich. Noch schlimmer wird es in den Nächten. Der Liebeskummerkranke liegt viel wach, gefangen in Grübelschleifen, die immer dieselben Fragen aufwerfen: Wer bin ich überhaupt noch ohne den anderen? Was soll nun aus mir werden? Wie konnte der andere mir das antun?

Trauer, Wut und Scham. Das sind die vorherrschenden Gefühle bei akutem Liebeskummer. Manche weinen in dieser Zeit sehr viel, andere fühlen sich innerlich wie leer. Viele möchten sich am liebsten verkriechen, denn die „Beziehungsabsage“ durch einen geliebten Menschen ist immer auch ein starker Schlag gegen das Selbstwertgefühl. Manche erleben es, als sei ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Kein Wunder, mit einem Beziehungsende gerät oft der Lebensplan ins Wanken. Vielleicht haben zwei Liebende sich eine Wohnung geteilt, zusammen Kinder großgezogen – was wird nun daraus?

Nüchtern betrachtet handelt es sich bei Liebeskummer um eine „Anpassungsstörung“. Dieser Begriff aus der psychologischen Fachsprache bedeutet: Ein Mensch reagiert auf eine entscheidende Lebensveränderung oder ein belastendes Ereignis mit emotionaler Beeinträchtigung, mit einer depressiven Stimmung, Angst oder Sorgen.

Und was hilft gegen Liebeskummer? Zum Beispiel Ablenkung: Zwei US-Forscherinnen schlossen gerade eine Studie ab, in der sie die Wirkung dreier Strategien zum Entlieben testeten. Ihre Versuchspersonen versuchten es mit „Ablenkung“, „Annehmen der Situation“ und mit „negativer Neubewertung des Ex-Partners“. Es zeigte sich: Kurzfristig wirkte die Ablenkung am besten. Wer sich auf andere Themen konzentrieren konnte, dem ging es tatsächlich besser. Wer sich die schlechten Seiten des Partners vor Augen führte (Was hat er gesagt, wenn er genervt war? Wo hat er manchmal seine Socken liegenlassen?), war zwar weniger verliebt – aber gleichzeitig ging die Stimmung in den Keller. Was gar keinen Unterschied machte, war das „Annehmen“ der Situation. Es könnte aber sein, so die Wissenschaftlerinnen, dass sich langfristig andere Wirkungen des Annehmens zeigen.

Den ganzen Artikel "Oh, du armes Herz!" und noch mehr Tipps gegen Liebeskummer finden Sie in unserem aktuellen Themenheft der Reihe Psychologie Heute compactNegative Gefühle: Schuld, Scham, Eifersucht – unliebsame Emotionen ergründen und an ihnen wachsen

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