Eltern behandeln Kinder unterschiedlich – abhängig von Geschlecht, Temperament oder der Geschwisterreihenfolge. Eine Metaanalyse zeigt, dass die Unterschiede nicht zufällig, aber gering sind. Die Forschenden hatten insgesamt 30 Studien aus wissenschaftlichen Zeitschriften sowie zusätzlich Dissertationen und Masterarbeiten ausgewertet. Diese Daten beinhalteten die Auskünfte von insgesamt knapp 20000 einzelnen Personen, alles Eltern oder Kinder.
Die Untersuchung thematisiert auch, ob sich die Big-Five-Persönlichkeitseigenschaften der Kinder auf das Erziehungsverhalten der Eltern auswirken. Dabei zeigte sich: Kinder mit einer höheren Verträglichkeit sowie gewissenhafte Kinder scheinen es ihren Eltern leichter zu machen und in ihren Eltern ein Gefühl von Kompetenz zu verstärken. Ein weiterer Befund: Älteren Geschwistern werden mehr Autonomie und Freiheit zugestanden als jüngeren. Auch stellten die Forschenden eine leichte Bevorzugung von Töchtern fest. Sie vermuten, dass Mädchen von klein auf zu mehr Anpassung angehalten werden und daher verträglicher sind. Töchter berichteten jedoch nicht davon, dass sie das Gefühl hatten, bevorzugt zu werden.
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Quelle
Alexander C. Jensen, McKell A. Jorgensen-Wells: Parents favor daughters: A meta-analysis of gender and other predictors of parental differential treatment. Psychological Bulletin, 2025. DOI: 10.1037/bul0000458