Godzillas Wachstumsschub

Godzilla wird von Film zu Film größer. Was steckt dahinter?

Im Jahr 1954, als Godzilla erstmals dem Meer entstieg, war das Monster 50 Meter groß. 65 Jahre und 35 Filme später bringt Godzilla es in der jüngsten Kinoversion King of the Monsters bereits auf 119,8 Meter. Damit ist seine Evolution in diesem Zeitraum dreißigmal schneller vorangeschritten als bei jedem anderen Organismus auf der Erde, wie jetzt zwei US-Ökologen am Dartmouth College errechnet haben.

Nathaniel Dominy und Ryan Calsbeek finden diesen Schub umso erstaunlicher, als das Monster im Film als Reinkarnation eines Sauriers aus dem Erdzeitalter des Jura vorgestellt wird. „Godzillas Körper war also während 150 Millionen Jahren ziemlich beständig, bis 1954“, erläutert Dominy. Die dann einsetzende Wachstumsexplosion lasse auf „einen plötzlichen und starken Selektionsdruck während der letzten 65 Jahre“ schließen.

Eine Epidemie der Menschheitsängste

Als Ursache vermuten die Autoren jedoch nicht die enorme nukleare Strahlung, die das Wesen der Legende nach abbekommen hat, sondern eine Epidemie der kollektiven Menschheitsängste – ablesbar an einer „starken Korrelation“ zwischen Godzillas Wachstum und dem der weltweiten Militärausgaben.

DOI: 10.1126/science.aax5394

Artikel zum Thema
Leben
Minimalistisch, funktional und zeitgeistig: Häuser mit geringer Wohnfläche versprechen ein neues Lebensgefühl. Über die Psychologie der Tiny Houses
Leben
Die starken Frauen der Boomer-Generation gehen in Rente. Sie haben neue Beziehungs- und Familienrollen geprägt. Werden sie auch das Alter revolutionieren?
Leben
Das Entkatastrophisieren hilft, um in angstverzerrten Momenten gelassen zu bleiben. In der Rubrik „Übungsplatz“ zeigen wir, wie man es anwendet.
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 10/2019: Passiv-Aggressiv
Anzeige
Psychologie Heute Compact 76: Menschen lesen