Als die Besucherin am frühen Abend das Hotelzimmer im koreanischen Seoul betritt, beginnen die Wände zu leuchten, das Panorama der Stadt schimmert auf. Max, der virtuelle Assistent, der via Internet alle ihre Reisen begleitet, erscheint mitten in der Szene und grüßt freundlich: „Bis zu deinem nächsten Termin ist noch etwas Zeit, kann ich etwas für dich tun?“ Der Gast möchte traditionelles koreanisches Tanztheater sehen, und bald ist der ganze Raum erfüllt von Klängen und Figuren in farbenprächtigen Gewändern.
Am nächsten Morgen übernimmt Max das Wecken. Er bietet an, die in der Nacht eingegangenen E-Mails vorzulesen. „Aber nur die wichtigen, bitte!“ Max ist im Bilde: „Hier ist eine über die Sitzung heute Vormittag, die wurde um eine halbe Stunde verschoben! Und wenn du rausgehst: Heute findet das Fest der Laternen zu Ehren von Buddhas Geburtstag statt.“
Energieprobleme gelöst
So stellt sich der Bielefelder Informatiker Ipke Wachsmuth einen Hotelbesuch in gar nicht allzu ferner Zukunft vor. Wenn alles klappt, wie die Forscher sich das ausgedacht haben, baut dieses Hotel die Lebensmittel für seine Gäste in treibhausähnlichen Zwischenetagen an, in Aquakulturen im Keller produzieren die Fische den Dünger dafür. Die mit Algentanks verkleideten Fassaden erzeugen ebenso wie die Fotovoltaikfenster Energie, die sie ganz nach Bedarf an das Haus abgeben oder in den autonomen fahrbaren Untersätzen speichern, mit denen sich die Menschen in Zukunft in die Verkehrsströme einklinken können.
Das Energieproblem ist dann dezentral gelöst, Stromanschlüsse gehören der Vergangenheit an. Energie wird aufgesammelt, wo immer sie anfällt, etwa bei der Reibung von Autoreifen auf der Straße. Die Architektur der Zukunft nimmt sich Termitenbauten, Seerosenblätter und Bambushalme zum Vorbild…
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