Übungsplatz: Ich in einem Jahr

Wer will ich werden? In unserer Rubrik „Übungsplatz“ stellen wir eine Methode vor, um eine positive Version von sich selbst zu entwickeln.

Die Illustration zeigt ein großes Fernrohr auf einem Ständer.
Wie wäre es einen Blick in die eigene Zukunft zu werfen? Mit der Übung zur Selbstvision, können wir uns ausmalen, wo wir in Zukunft sein wollen. © Kseniia Rebenok/Getty Images

Eine Gedankenreise, um die Person kennenzulernen, die wir werden möchten:

  • Art: Positive Selbstvision

  • Dauer: 30 Minuten

  • Sie benötigen: Stifte und ein großes Blatt Papier

1. Der Alltag nimmt uns oft so ein, dass wir über die Zukunft mehr in Daten ­denken als in Visionen: Wann muss ich das nächste Mal zur Zahnvorsorge? Wie viele Jahre noch bis zur Rente?

2. Dabei verlieren wir die spannende ­Frage aus dem Blick, wer wir werden möchten. In jedem Alter befinden wir uns in einem Entwicklungsprozess, den wir selbst gestalten können.

3. Die folgende Übung schickt unsere Gedanken auf die Reise, um dem ­Leben näherzukommen, das wir uns wünschen.

4. Schließen Sie dafür die Augen und ­stellen Sie sich einen Weg vor, etwa einen Strandabschnitt oder Wanderpfad. Suchen Sie sich einen Punkt, der Ihr ­Leben in einem Jahr symbolisiert.

5. Setzen Sie einen Schritt vor den ­anderen. Vielleicht spüren Sie den Sand zwischen den Zehen oder das Abrollen Ihrer Stiefel.

6. Wenn Sie angekommen sind, spüren Sie in sich hinein. Sie sind nun ein Jahr älter, ein Jahr weiter. Was hat sich in ­Ihrem Inneren verändert?

7. Nehmen Sie sich Papier und Stifte, um sich Ihre Zukunft wortwörtlich auszumalen: Wie sehen Sie sich und Ihre ­Umgebung in einem Jahr? Wenn Sie ­lieber schreiben als malen, können Sie stattdessen Ihre Gedanken notieren.

8. Positive Entwicklung heißt nicht ­unbedingt, dass etwas Neues dazu­kommen muss. Was beließ Ihr zukünftiges Ich so, wie es war? Was war es bereit loszulassen?

9. Erkunden Sie verschiedene Lebensbereiche oder zum Beispiel nur Ihr Privatleben. Sie können sich auch auf andere Zeiträume beziehen. Vielleicht sind Sie ja neugierig auf Ihr Ich in fünf Jahren oder schon in einem Monat?

Quelle 

Steffen Fliegel, Annette Kämmerer: Psychotherapeutische Schätze I. 101 bewährte Übungen und Methoden für die Praxis. Dgvt, Tübingen 2009 (6., ergänzte Auflage)

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