Keine Angst vor Katzen

Shabana Maliki stand sich mit ihrer Angst vor Katzen selbst im Weg, konnte aber nichts dagegen tun. Bis ihre Schwester ihr ein Foto schickte

Eine Frau hält lachend eine Katze im Arm und hat keine Angst mehr davor
Den Wunsch der Tochter nach einer eigenen Katze musste sie lange Zeit vertrösten – aus Angst. © Andreas Reeg für Psychologie Heute

Shabana Maliki erzählt:

„Meine Tochter wollte schon immer Katzen haben. ,Wenn du erwachsen bist‘, vertröstete ich sie, denn meine Angst saß tief: In meiner Kindheit in Afghanistan waren Verwandte von wilden Katzen gebissen worden.

Ich stand mir mit der Angst vor Katzen selbst im Weg, konnte aber nichts dagegen tun. Zum Beispiel wollte ich unbedingt meine Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich absolvieren. Aber wenn bei den älteren Menschen Katzen wohnten, musste ich meine Kollegin bitten, sie in ein anderes Zimmer zu sperren. Nur so konnte ich meine Panik aushalten. Zum Glück dauerte dieser Teil der Ausbildung nur sechs Wochen.

Letztes Jahr sind leider alte Traumata hochgekommen, ich habe eine Therapie begonnen. Es ging nicht um Katzen, aber ich konnte endlich über meine Situation nachdenken. Während dieser Zeit schickte meine Schwester ein WhatsApp-Foto von sich mit einer Katze im Arm. Ich war sehr stolz auf sie, auch sie hatte früher Angst. Als ich sie so sah, bekam ich große Sehnsucht, selbst solche Freude zu erleben.

,Du darfst eine Katze holen‘, sagte ich zu meiner nun erwachsenen Tochter. Sie kaufte eine weiße Babykatze, möglichst süß, möglichst ungefährlich. Wenn meine Tochter unsere Wohnung verließ, sperrte sie sie in ihr Zimmer, wenn sie länger unterwegs war, kamen Freundinnen zum Kümmern. Ich schaute mir immer wieder Katzenvideos an und stellte mir vor, wie ich unsere Katze in den Arm nehmen und sie mit all meiner Liebe umgeben würde. Nach und nach wurde mein Herz frei. Inzwischen haben wir sogar zwei Katzen. Sie haben mich von meiner Angst geheilt.

Shabana Maliki ist Mindset-Coach und Trainerin fürinterkulturelle Kompetenz.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Wir freuen uns über Ihr Feedback! Haben Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Beitrag oder möchten Sie uns eine allgemeine Rückmeldung zu unserem Magazin geben? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail (an: redaktion@psychologie-heute.de).

Wir lesen jede Nachricht, bitten aber um Verständnis, dass wir nicht alle Zuschriften beantworten können.

Newsletter
Aus der Redaktion

Mit Infos zu unseren Schwer­punkt­themen und inhaltlichen Highlights.

Ihre Daten nutzen wir, wie es in der Datenschutzerklärung erläutert ist

Bei der Newsletter-Registrierung ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Sie wurden erfolgreich für den Newsletter registriert.
Artikel zum Thema
Professorin Dr. Schneider und Kinder- und Jugendlichentherapeut Andreas Fryszer geben Antworten auf die Zuschauer-Fragen des Live-Talks
Die Angst, nicht auf das Smartphone zugreifen zu können, ist weit verbreitet und hat auch einen Namen: Nomophobie, kurz für no mobile phone phobia.
Die Konfrontation mit der eigenen Unsicherheit und Ungewissheit schockiert Tabea Farnbacher in ihrer Psychotherapeutenausbildung
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 8/2025: Drüber wegkommen
Anzeige
Psychologie Heute Compact 81: Sinnerfüllt leben