Jenseits der Selbstbezogenheit

Im Interview erklärt die Schriftstellerin Juli Zeh, warum unser Glücksanspruch zu hoch ist und unsere ständige Suche nach Identität unnötig.

Die Schriftstellerin Juli Zeh steht in einer dörflichen Idylle an der Straße und blickt nachdenklich
Juli Zeh glaubt, dass wir uns überfordern mit dem Versuch, stets alles richtig zu machen. © Thomas Müller

Frau Zeh, das Thema Selbstoptimierung zieht sich wie ein roter Faden durch Ihre Bücher. Was interessiert Sie daran?

Für mich ist das ein Lebensthema, es beschäftigte mich schon während meines Jurastudiums in den 1990er Jahren. Die Individualisierung nahm damals richtig Fahrt auf, und ich fragte mich, ob es für Einzelne und für die Gesellschaft gesund sein kann, wenn jeder sich primär auf sich selbst bezieht – und was das für eine Demokratie bedeutet, die ja vom Volk ausgeht und nicht von…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 8/2019: Paare im Stress
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