Gibt es das Unbewusste nicht?

Der menschliche Geist sei flach, erklärt der Verhaltensforscher Nick Chater im Interview. Für unbewusste Gedanken gebe es keine empirischen Nachweise.

Die Illustration zeigt einen Mann, der nachdenklich schaut, im Hintergrund sieht man einen Cello-Spieler und Fußspuren als Symbol für das Unterbewusste
Müssen wir uns erst verstehen und dann reparieren, bevor wir weiterleben? Offenbar nicht. © Magda Wel

Herr Chater, Sie sagen, dass wir die vergangenen Jahrzehnte in dem Irrglauben verbracht haben, Wesen mit geistiger Tiefe zu sein. Die Vorstellung einer inneren Welt mit uns unbewussten Gedanken und Gefühlen sei eine Illusion.

Genau, der menschliche Geist ist seicht und allein durch unser unmittelbares bewusstes Erleben definiert. Da tummeln sich keine unbewussten Gedanken und Gefühle unter der Oberfläche, die auf mysteriöse Weise unser Handeln beeinflussen. Genauso wenig werden unsere…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 3/2019: Die Kunst des Aufgebens
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