Wie wir selbstkritische Prozesse erkennen

Warum sind Schamgefühle so quälend? Eine Liste an typischen Verhaltensweisen, um sie zu erkennen und so bewusster mit unserer Scham umzugehen

Schlüssel ist, Schamgefühle richtig erkennen und nutzen zu lernen. Denn oft sind wir nur sehr selbstkritisch und werten uns ab. © Malte Mueller/Getty Images

Um Schamgefühle besser zu erkennen und damit umgehen zu können, hilft es laut dem Psychotherapeuten Daniel ­Sichert, den schwer greifbaren Begriff der „Scham“ beiseitezulassen und konkret danach zu schauen, wo man sich selbst zu kritisch behandelt und abwertet. Im Folgenden eine Liste, die typische Verhaltensweisen und Empfindungen zusammenfasst, die mit blockierenden chronischen Schamgefühlen zu tun haben:

  • Wenn jemand ein Lob ausspricht, können Sie es nur schwer annehmen

  • Sätze wie „Ich bin nicht gut genug“…

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haben:

  • Wenn jemand ein Lob ausspricht, können Sie es nur schwer annehmen

  • Sätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich müsste besser sein“ sind Ihnen vertraut

  • Wenn jemand etwas Peinliches sagt, schämen Sie sich für ihn

  • Sie nehmen an, dass sich Selbstkritik lohnt, suchen die Schuld oft reflexartig bei sich

  • Unfreundliche Gesten oder Blicke anderer lassen Sie befürchten, dass Sie „falsch“ sind

  • Sie muten auch vertrauten Personen bestimmte Geschichten aus Ihrem Leben nicht zu

  • Auf Kritik reagieren Sie, indem Sie andere ebenfalls kritisieren oder sich aufregen

  • Kleine Missgeschicke führen dazu, dass Sie mehrere Stunden darüber nachdenken

  • Gedanken wie „Es wird auffliegen, dass ich nichts kann“ sind Ihnen vertraut

  • Ein Gefühl von Beklommenheit und Unsicherheit begleitet Sie in vielen Situationen

  • Sie denken häufig über Körperthemen nach, bis hin zu: „Ich bin hässlich!“

Lesen Sie hier mehr zum Thema Schamgefühle:

Warum quälen sie mich so? - Scham: Das Aschenputtel unter den Gefühlen

Wie werde ich sie los? - Drei Tipps im Umgang mit Scham

Daniel Sichert ist psychologischer Psychotherapeut und Coach, Psychodramatherapeut sowie ausgebildeter Psychotraumatherapeut.

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 11/2023: Paartherapie