Drei Tipps im Umgang mit Scham

Wie schaffe ich es, dass mich Schamgefühle weniger quälen? Drei Strategien, um Selbstkritik nicht zu vermeiden und sich positiv mit ihr zu beschäftigen

Die Illustration zeigt einen Mann, der sich schamhaft die Hände vor das Gesicht hält, während hinter ihm drei Finger auf ihn zeigen
Chronische Schamgefühle sind sehr unangenehm. Wie kann man ihnen die Stirn bieten? © Maria Voronovich/Getty Images

Es hilft wenig, chronische Scham zu bekämpfen oder zu vermeiden. Besser ist, sich mit ihr zu beschäftigen:

  • Abwertung verändern: Sammeln Sie selbstkritische Sätze, die für Sie typisch sind. Versuchen Sie, die Sätze so zu ergänzen oder zu konkretisieren, dass sie in Ihr Leben passen und Wertschätzung ausdrücken. Aus: „Ich bin nicht liebenswert…“, wird dann etwa: „…wenn ich aufbrause. Dann bleibe ich lieber kurz allein.“ So schränken Sie die negative Botschaft gezielt ein.

  • Unterschiede aushalten: Wer sich…

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  • lieber kurz allein.“ So schränken Sie die negative Botschaft gezielt ein.

  • Unterschiede aushalten: Wer sich abwertet, befürchtet oft, sich zu sehr von anderen zu unterscheiden, fremd zu sein. Beantworten Sie sich deshalb einmal die Frage: „Was darf bei mir anders sein?“, für Bereiche wie Körper, Kleidung, Denken, Gesundheit oder Liebe. Überlegen Sie, was das „Anders sein dürfen“ für den Alltag bedeutet. Handeln Sie danach.

  • Selbstannahme üben: Wie geht Selbstmitgefühl? Die Frage füllt viele Seiten Ratgeberliteratur. Ein einfacher Ansatz für einen mitfühlenden Umgang mit sich selbst: eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Ob Sicherheit, Abenteuer, Geborgenheit oder Ruhe, schauen Sie, was für Sie bedeutsam ist. Überlegen Sie, wo diese Bedürfnisse konkret ihren Raum haben. Sie können dafür auch Zeiten im Terminkalender blocken.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Schamgefühle:

Warum quälen sie mich so? - Scham: Das Aschenputtel unter den Gefühlen

Wie erkenne ich sie? - Wie wir selbstkritische Prozesse erkennen

Die Übungen stammen aus dem Buch Scham und Schuld – Behandlungsmodule für den Therapiealltag von Maren Lammers (Schattauer 2020).

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 11/2023: Paartherapie