1. Belastende Gedanken können uns nachts wachhalten. Mit der katathymen Bilderreise lassen Sie sich auf das Grübeln bewusst ein – um sich von dort in den Schlaf zu führen. Das kann gelingen, wenn sich ein Fantasiebild katathym – für Sie stimmig – mit Ihrem Erleben verbindet.
2. Versuchen Sie, sanft und tief zu atmen. Wenn Sie zu grübeln beginnen, erlauben Sie allen Gedanken, zu kommen und zu gehen. Beobachten Sie, wie Sie sich fühlen; nehmen Sie Ihren Herzschlag wahr oder das Gefühl, von Sorgen überrollt zu werden.
3. Testen Sie, ob Sie sich darauf einlassen können, sich die rasenden Gedanken als Pferde vorzustellen, die entlang eines Strandes galoppieren. Loten Sie aus, wie sich die Herde bewegt, um abzubilden, wie unruhig Sie sich fühlen.
4. Gelingt es Ihnen, das Tempo zu variieren? Lassen Sie die Pferde noch schneller werden als Ihre Gedanken. Stellen Sie sich dumpfe Huftritte auf dem Sand vor oder wie Wasser spritzt, wenn ein Teil der Herde in seichten Wellen galoppiert.
5. Probieren Sie, ob Sie die Pferde auch verlangsamen können: über den Trab zum Schritt, bis einzelne stehenbleiben und die Herde sich zur Nachtruhe zerstreut.
6. Gehen Sie gedanklich am Wasser entlang. Stellen Sie sich den weichen Sand unter Ihren Füßen vor. Wie weit möchten Sie sich den Tieren nähern, die jetzt friedlich lagern?
7. Sie können auch an Ihnen vorbei und eine Weile weitergehen. Können Sie mit der Herde auch Ihre Gedanken zurücklassen?
8. Finden Sie einen sicheren und ruhigen Ort, an dem Sie verweilen, während es dunkel wird. Vielleicht hören Sie, wie das Meer ans Ufer strömt und sich wieder zurückzieht
9. Wenden Sie sich Ihrem Atem zu. Atmen Sie mit dem Rhythmus des Wassers ein und aus. Umgeben Sie sich mit Ihrem Strandbild; gestalten Sie es aus, während Sie einschlafen.
Quellen
Ulrich Bahrke, Karin Nohr: Katathym Imaginative Psychotherapie. Lehrbuch der Arbeit mit Imaginationen in psychodynamischen Psychotherapien. Springer 2018
Im Internet: dis-sos.com/gedanken-beruhigen (abgerufen am 9.10.2023)