Sie können es, Sie tun es ständig, meist fehlerfrei und ohne nachzudenken: Sie bringen die Sprachen, die Sie beherrschen – seien es Schwäbisch und Hochdeutsch oder zwei, drei Fremdsprachen – nicht durcheinander. Wenn Sie die Sprache A sprechen, kommt Ihnen B nicht in die Quere, wenn jemand Sie in B anspricht, antworten Sie in aller Regel nicht in A. Und wenn ich Sie frage, wie Sie das machen, sagen Sie vermutlich: „Kein Problem. Es kommt darauf an, wo ich bin und mit wem ich rede.“
Aber vielleicht sagen Sie…
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ich rede.“
Aber vielleicht sagen Sie auch: Wieso sind Schwäbisch und Hochdeutsch zwei Sprachen? Weil man zwischen ihnen wechselt, wie man zwischen Deutsch und Englisch wechseln würde – es kommt auch hier darauf an, wo man ist und mit wem man redet. Wir verfügen über eine muttersprachliche Mehrsprachigkeit, wir mögen Schwäbisch, Bayerisch oder Plattdeutsch nicht sprechen können, aber wir verstehen es. Zweisprachig oder „bilingual“ sind nicht nur jene, die als Kind zweisprachig aufgewachsen sind und/oder mindestens zwei Sprachen fehlerfrei beherrschen, sondern alle, die in mehr als einer Sprache ein Gespräch führen und zwischen Sprachen wechseln können. Für jemanden, der mit Hochdeutsch aufgewachsen ist, kann nach einem Umzug Hessisch durchaus die erste Fremdsprache sein.
Ich frage also noch einmal: Wie machen Sie das? Steckt in Ihrem Gehirn jede Sprache in einem eigenen Tank, ist also Englisch an einem Ort, Deutsch an einem anderen angesiedelt? Oder gibt es einen großen Tank „Sprache“ mit einem Hahn für jede Einzelsprache, der auf- und zugedreht werden kann? Beide Modelle haben ihre Probleme: Warum, wenn Sprachen getrennt gespeichert sind, liest Ihre innere Stimme den Satz „Abraham Lincoln was born in 1809“ vermutlich als „Abraham Lincoln was born in achtzehnhundertneun“? (Oder falls Ihre Erstsprache Französisch ist: „Abraham Lincoln was born in mille huit cent neuf.“) Sollte es einen gemeinsamen Tank geben, würde sich die Frage stellen, wie die Sprachen (meist) getrennt bleiben und keine – pardon – Sprachpampe entsteht.
Eine komplizierte Verkettung
Gehen wir einen Schritt zurück: Die Fähigkeit zur Sprache ist dem Menschen angeboren wie der aufrechte Gang, ein gesundes Kind lernt wie selbstverständlich die Sprache – oder die Sprachen – seiner Umgebung. Das Sprachvermögen ist vor allem in der linken Gehirnhälfte angesiedelt, doch bei der Verarbeitung von Sprache wirken verschiedenste Gehirnregionen in dynamischen Prozessen zusammen.
Die Sprachzentren (siehe die Erklärung) kommunizieren über neuronale Netzwerke ständig mit anderen Arealen, die zu außersprachlichem Wissen, Emotionen, Gedächtnis und vielem mehr beitragen; ohne Rückmeldungen von ihnen könnten wir weder Ironie noch Andeutungen verstehen, wir wüssten nicht, was man wann zu wem sagen darf, wir könnten den Kontext nicht hinzuziehen, um das Gehörte und Gelesene zu deuten. Die Psychologin Sarah Gierhan erläutert in ihrem Essay Die Anatomie der Sprache, wie ungeheuer komplex allein schon der vermeintlich schlichte, in Millisekunden ablaufende Akt von Hören und Sprechen ist:
„Die Ohren nehmen die Schallwellen des Sprechers auf und leiten sie an die Haarzellen im Innenohr weiter. Von dort gelangt das akustische Signal zum auditorischen Cortex, wo es nach räumlichen und zeitlichen Merkmalen analysiert wird. Um dann zu verstehen, was wir hören, muss das Gehirn die Information mit den Wortformen, grammatikalischen Regeln, Satzstrukturen und Bedeutungen abgleichen, die es gespeichert hat.“
Wenn der gehörte Satz auf diese Weise mühsam und dennoch blitzschnell dechiffriert und seine Bedeutung verstanden wurde, wird nun in einem Gespräch natürlich erwartet, dass man etwas darauf erwidert, und die Fertigung dieser Antwort ist laut Sarah Gierhan nicht minder kompliziert: „Deren Planung – die Konzeptualisierung – ist vorsprachlich, hier geht es nur um Inhalte. Zur Formulierung braucht es dann Grammatik und Wortformen, die metrisch, phonologisch und silbisch gegliedert, in motorische Arbeitsanweisungen überführt und an die Artikulationsorgane weitergegeben werden.“ All das geschieht teilweise seriell, teilweise parallel oder zeitlich überlappend.
Sprache im Muskelgedächtnis
Dazu passt der Gedanke einer Übersetzerin, dass das Beherrschen einer Sprache, ob schriftlich oder mündlich, „nicht nur eine mentale, sondern auch eine körperliche Übung ist. Die Muskeln im Kiefer, in den Lippen, in der Zunge sind in jeder Sprache unterschiedlich im Einsatz. Vielleicht schicken sie Signale zum Kopf: Jetzt ist Deutsch oder Englisch dran. Eine Fremdsprache hat andere Laute – eine andere Partitur, wenn man so will – als die Muttersprache und fordert mehr Konzentration.“
Nun sollte man meinen, dass die Neurolinguistik, in der man dem Gehirn mit hochsensiblen bildgebenden Methoden sozusagen bei der Arbeit zusieht, erklären kann, wie diese mentale Übung des Sprechens und Verstehens vor sich geht. Doch das trifft schon für Einsprachigkeit nur begrenzt zu, und die Erforschung des bilingualen Gehirns gestaltet sich noch schwieriger. Eine klare Antwort auf unsere Ausgangsfrage – ein Tank oder mehrere? – ist von dieser Seite offenbar noch länger nicht zu erwarten.
Also habe ich mich der Praxis der Mehrsprachigkeit zugewandt und fünfzehn Literaturübersetzerinnen und -übersetzer mit langjähriger Berufserfahrung gefragt: „Wie hältst du im Kopf deine Sprachen auseinander?“ Die Antworten waren voller Überraschungen – die fraglos größte war, dass die meisten die Frage, was in ihrem Kopf geschieht, überhaupt nicht verstanden. Das „Auseinanderhalten“ war ihnen so selbstverständlich, dass sie das als fast automatische Reaktion auf äußere Umstände wie Situationen oder Gesprächspartner erklärten.
Manchmal klemmt die Schublade
Einer sieht allerdings seine Sprachen „in verschiedenen Schubladen liegen. Wenn ich eine Sprache sprechen will, öffnet sich diese Schublade von selbst. Die Muttersprache allerdings liegt irgendwie überall ohne einen bestimmten Platz, weil ja (fast) alles, was ich empfinde, denke, benenne, in ihr empfunden, gedacht, benannt wird. Wenn es lange her ist, dass ich eine bestimmte Fremdsprache benutzt habe, klemmt ihre Schublade vielleicht ein bisschen. Der Inhalt ist nicht ganz geordnet, nicht alles liegt auf seinem Platz. Auch wenn ich müde bin, kann es sein, dass ich Begriffe nicht finde oder Strukturen durcheinanderbringe. Aber normalweise geht es ganz automatisch, die Sprachen haben ihren bestimmten Platz, und ich bringe sie nicht durcheinander.“
Das ähnelt dem „Schwellenmodell“ des Neurolinguisten Michel Paradis, das er zum Beispiel in seinem Text Neurolinguistics of bilingualism and the teaching of languages erläutert. Nach diesem Modell sind alle erlernten Sprachen Teil einer übergeordneten sprachlichen Kompetenz, sie befinden sich im selben Verarbeitungszentrum. Je häufiger wir Wörter und Wendungen benutzen, umso vertrauter werden sie uns; je häufiger wir eine Sprache sprechen, umso müheloser geht es – die Schwelle sinkt; wenn wir eine Sprache, die wir einmal gut konnten, seltener benutzen, steigen auch die Schwellen. Dabei hat Sprechen eine höhere Schwelle als Lesen, aktive und passive Sprachbeherrschung klaffen auseinander.
Ein solches Auseinanderklaffen bestätigten auch einige der von mir Befragten – zu meiner Überraschung, schließlich wechseln sie als professionelle Übersetzerinnen und Übersetzer ständig zwischen (mindestens) zwei Sprachen. Aber sie kommunizieren dabei nicht wie in einem Gespräch; vielmehr lesen sie den Ausgangstext in einer Sprache und schreiben ihn in einer anderen nieder. Ein vielfach ausgezeichneter Übersetzer schwärmt, dass sein amerikanischer Autor „auf der Sinn- und Klangebene mit Anspielungen, Mehrsprachigkeit und Wortspielen aus allen Rohren feuert“, dieser Übersetzer hat also ein weit überdurchschnittliches Leseverständnis seiner Arbeitssprache Englisch. Doch das mündliche Englisch ist für ihn „eine Fremdsprache, eine fremde, unvertraute Sprache, in der ich mich nur schlecht ausdrücken kann“.
Straße der Pinkelnden?
Einer Kollegin geht es ähnlich: „Mein Übersetzerinnengehirn funktioniert im Prinzip in eine Richtung, vom Englischen ins Deutsche. Es zapft ein relativ großes Reservoir an passivem Englisch an und bedient sich auf der anderen Seite eines relativ großen aktiven Repertoires an Deutsch.“ Der nötige Grad an aktiver und passiver Sprachbeherrschung ist einer von vielen Unterschieden zwischen den Berufen Übersetzen und Dolmetschen, die oft und zu Unrecht in einen Topf geworfen werden. Darauf kommen wir zurück.
Die Schwellen im paradisschen Mehrsprachenmodell reagieren wechselseitig: Wenn man eine Sprache spricht, liest oder hört, steigt die Schwelle für alle anderen Sprachen, diese Sprachen werden also blockiert. Zumindest theoretisch, denn alle Bilingualen wissen und erleben, dass keine ihrer Sprachen jemals völlig „abgemeldet“ ist. Sie können, wenn sie Sprache A sprechen, bewusst Elemente von Sprache B einflechten, weil sie sie zum Beispiel treffender oder witziger finden. Sie erleben aber auch, dass die „Kontrollmechanismen“ über den In- und Output gelegentlich versagen, Schwellen klemmen, Sprachen durcheinanderpurzeln. Es unterlaufen ihnen ungeplante Abweichungen von der „eigentlich“ benutzten Sprache, das kann Wortbedeutungen, Satzbau oder die Phonetik betreffen (dann hat man einen Akzent).
Zwischen eng verwandten Sprachen sind die Schwellenwächter offenbar besonders instabil, was jede bestätigen kann, die verschiedene romanische Sprachen gelernt und dabei erlebt hat, wie stark sie einander zustreben. Eine Übersetzerin erinnert sich: „Einmal habe ich zwischen Französisch und Italienisch gedolmetscht. Ich habe schnell völlig die Orientierung verloren, nicht mehr gewusst, welche Sprache ich gerade spreche, ich habe die französischen Sätze auf Französisch wiederholt oder die italienischen dem Italiener auf Französisch erklärt.“
Eine solche babylonische Wirrnis ist nicht auf zwei Sprachen begrenzt. Eine Norwegisch-Übersetzerin las in einem deutschsprachigen Text die Adresse rue des tisserands. Straße der Pinkelnden? Die außersprachliche Kontrollinstanz Weltwissen signalisierte: So heißen Straßen nicht. Das so alarmierte Sprachmodul erkannte, dass ein Verb aus dem norwegischen Lexikon mit einer (richtig erkannten) französischen Endung zu einem deutschen Nomen geworden war, und ersetzte das norwegische tisse, was eben pinkeln heißt, durch das französische tisserands, die Weber. Das alles dauerte keine Sekunde.
Dauerlauf im dämmrigen Wald
Wie solche Gedankensaltos möglich sind und wie dabei (letztendlich doch) die jeweils richtige Sprache „gefunden“ wird, ist völlig rätselhaft – vergessen wir nicht, dass manche Menschen zehn, zwanzig und mehr Sprachen beherrschen. Aber was dieses phänomenale System zu leisten vermag, lässt sich – buchstäblich live – beobachten: beim Simultandolmetschen.
Dolmetscher und Übersetzer haben scheinbar ähnliche Berufe: Sie müssen Vokabeln, Grammatik und den Sinn einer Aussage in Sprache A verstehen und in Sprache B übertragen, wobei der Inhalt nicht verändert werden darf. Doch hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Während das Medium der Übersetzerinnen die Schriftsprache ist, arbeiten Dolmetscherinnen mit der Lautsprache. Sie hören A, verstehen den Inhalt, transferieren ihn in B, sprechen ihn in B aus, hören sich dabei selbst B sprechen. Unterdessen läuft der Input in A weiter, wird memoriert und transferiert. Sie müssen ihre Arbeitssprachen aktiv wie passiv fließend beherrschen; das Arbeitsgedächtnis und die Fähigkeit, die Sprachen immer strikt getrennt zu halten, werden jahrelang geschult. (Das Konsekutivdolmetschen, bei dem längere Redeabschnitte zeitversetzt in eine andere Sprache übertragen werden, lassen wir hier unberücksichtigt.)
Dolmetscherinnen müssen sich terminologisch und inhaltlich in eine Materie einarbeiten, sie haben keine Zeit, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen – Simultandolmetschen ist angeblich 24-mal schneller als Übersetzen. Wenn der Dolmetscher bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat, kann er ihn nicht korrigieren, weil er dadurch den Anschluss an den eingehenden Text verlöre: „Hier rein, da raus, mit Sprachwechsel. Im Hörgang die eine Sprache, im Mund die andere und im Kopf dabei manchmal die Frage, wie und warum das funktioniert“, sagte mir ein literarischer Übersetzer, der gelegentlich auch dolmetscht. „Ich würde das als Dauerlauf im dämmrigen Wald beschreiben: Bloß nicht nach rechts und links schauen, geradeaus schauen, Hindernissen ausweichen, aber sich nie darauf konzentrieren, sonst bleibt die Aufmerksamkeit dran hängen, Blick nach vorne, Blick nach vorne.“
Es geht vor allem um die korrekte Übertragung von Fakten, das konkrete Wort ist nebensächlich, solange es den Sachverhalt trifft. Doch die Leistung der Dolmetscherin verklingt mit der letzten gesprochenen Silbe, während das geschriebene Wort der Übersetzerin (theoretisch) ewig Bestand hat: Wie sähe sie wohl aus, unsere Welt, wenn die Bibel, Karl Marx, Sigmund Freud oder auch J.K. Rowling niemals übersetzt worden wären?
Jedes Wort auf die Goldwaage
Literaturübersetzer brauchen für ihre Arbeit Zeit und ein breites bikulturelles Wissen, sie müssen die Tiefe ihrer Zielsprache ausloten. Romane und anspruchsvolle Sachbücher sind vielfach überarbeitete Kunstprodukte; eine Übersetzerin interpretiert (wie eine Musikerin oder eine Schauspielerin) das Originalwerk mit ihren eigenen sprachlichen Mitteln. Um quasi dasselbe mit anderen Worten zu sagen, wie Umberto Eco das Übersetzen charakterisierte, muss jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden. So wird aus I said nothing nicht Ich sagte nichts, sondern Ich schwieg. Wie kompliziert das werden kann, illustriert ein Französisch-Übersetzer mit einem Beispiel: „Ruft die Québecerin mit gequetschtem Daumen ‚Calice!‘ (Kelch), meint sie ‚Mist!‘. Ruft der Franzose ‚Putain!‘ (Hure), meint er ‚Mist!‘. Rufen die Wallonier ‚Didjoss!‘ (Name eines Pornodarstellers), meinen sie ‚Mist!‘“
Ein anderer Übersetzer überführt – keineswegs grundsätzlich, sondern nur in einem bestimmten Roman – den Londoner Cockneydialekt in Ruhrpottslang, „wegen einer ruppigen Herzlichkeit, die ich bei Cockney und im Ruhrpott nicht so rotzig finde wie etwa im Berlinerischen“.
Dolmetschen und Übersetzen unterscheiden sich unter anderem darin, wie und in welchen Kombinationen sie die Modalitäten Hören, Sprechen, Lesen nutzen, wie stark sie außersprachliche Aspekte hinzuziehen, wie sehr das Arbeitsgedächtnis belastet wird. Im Gehirn geschehen also ganz unterschiedliche Dinge. Da neuere Erkenntnisse der Neurologie nahelegen, dass die regelmäßige Ausübung einer Tätigkeit zu einer Umstrukturierung des Gehirns führt, kann das bedeuten, dass sich die konkreten, von den Sprachzentren ausgehenden Netzwerke je nach Beruf ganz anders entwickeln.
Dreifache Wahrnehmung
Doch auch hier sind wir auf Spekulationen angewiesen, denn die Experimente und Studien der Neuro- und Psycholinguistik erforschen nahezu ausschließlich die Grundlagen des Hörverständnisses und der mündlichen Sprachproduktion. Selbstverständlich sind Simultandolmetscherinnen alles andere als Automaten, in die man Sprache A einwirft und die dann Sprache B ausspucken. Im Gegenteil. Doch das Übersetzen von Literatur ist nicht nur viel langsamer, es ist auf eine Weise komplex, die sich vermutlich kaum in Versuchsanordnungen einfangen lässt.
Eine der von mir Befragten drückt es so aus: „Was ist das Übersetzen für mich? Eine Art dreifache Wahrnehmung: Die Augen lesen auf Tschechisch, das Gehirn analysiert die sprachlichen Phänomene in Bezug auf mögliche deutsche Äquivalenzen, und das Ohr hört bereits einen deutschen Text (noch nicht ausgemalt, sprich ausformuliert) im Rhythmus des Originals.“ Da schwingen Musikalität, Emotionen und bikulturelles Leben mit. Wie soll man das mit einer Magnetresonanztomografie einfangen?
Wer Simultandolmetscher bei ihrer aufsehenerregenden Arbeit beobachtet, stellt sich früher oder später die Frage, wie sie das machen. Tatsächlich gibt es zahlreiche Texte, in denen Dolmetscherinnen selbst darüber nachdenken, was während dieser Arbeit in ihrem Kopf passiert. Übersetzerinnen hingegen sitzen still und unbeobachtet an ihren Computern und tippen. Das Spektakuläre ihrer Arbeit entzieht sich unserem – und auch ihrem – Blick. Vielleicht ist es daher nicht weiter erstaunlich, dass sie nur selten über das Wunderwerk ihres mehrsprachigen Gehirns staunen.
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Zum Weiterlesen
François Grosjean: Individuelle Zwei- und Mehrsprachigkeit. In: Ingrid Gogolin u.a. (Hg.): Handbuch Mehrsprachigkeit und Bildung. Springer VS, Wiesbaden 2020
Literatur
Sarah Gierhan: Die Anatomie der Sprache. 2015. https://www.dasgehirn.info/denken/sprache/die-anatomie-der-sprache.
François Grosjean, Ping Li: The Psycholinguistics of Bilingualism. Wiley-Blackwell, Oxford 2013
François Grosjean: Individuelle Zwei- und Mehrsprachigkeit. In: I. Gogolin, A. Hansen, S. McMonagle, D. Rauch (Hg.): Handbuch Mehrsprachigkeit und Bildung. Springer VS, Wiesbaden 2020
Michel Paradis: Neurolinguistics of bilingualism and the teaching of languages. https://www.researchgate.net/publication/237525040_Neurolinguistics_of_bilingualism_and_the_teaching_of_languages
Michel Paradis: A Neurolinguistic Theory of Bilingualism. John Benjamins Publishing, Amsterdam 2004
Xenia Zeiter, Die Eignung Bilingualer als Translatoren. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. phil an der Universität Leipzig. Leipzig 2019. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-730345
Auch Hessisch kann erste Fremdsprache sein
Im Hörgang die eine Sprache, im Mund die andere
Dolmetschen ist ein rasanter mentaler Sprint