Übung: Heute nehme ich mir die Zeit

Status: Innere Leere. Dr. Arndt Büssing gibt Tipps für ehrfürchtiges Staunen, damit wir wieder intensiver wahrnehmen und leben können.

Die Illustration zeigt eine bunte Person, die die Arme hochreckt, umringt von bunten Wirbeln
Unsere Sinne mit dem Hier und Jetzt verbinden: Das kann uns helfen, das Leben in all seinen Farben zu genießen. © Sarah Mazzetti für Psychologie Heute

Wie wir uns geistig auf ehrfurchtvolles ­Staunen einstellen können, erklärt der ­Gesundheitswissenschaftler und Mediziner Arndt Büssing:

Einstimmung

Es sind Begegnungen, die uns berühren, ­Unerwartetes, das uns bewegt, als würden wir es zum ersten Mal richtig und bewusst wahrnehmen. Wir halten inne, gehen in ­Resonanz, sind verwundert, erstaunt, vielleicht sogar ehrfürchtig bewegt.

Anbahnung

Das fällt leichter, wenn man sich eine bewusste Auszeit nimmt und in die Natur geht oder sich auf Kunst einlässt. Eine…

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wenn man sich eine bewusste Auszeit nimmt und in die Natur geht oder sich auf Kunst einlässt. Eine Bach­kantate, ein Gedicht, ein Park, ein See, ein herrlich leuchtender Klatschmohn, Lichtspiegelungen auf den Blättern. Gehen Sie mit offenen Augen, Ohren und wachen Sinnen: An manchen Stellen wird Ihr Blick hängenbleiben

Resonanz

Etwas hat etwas in Ihnen zum Klingen gebracht. – Warum: Was hat Sie berührt? Lassen Sie genau „diesem“ die Zeit, näherzukommen.

Erklärung

Dieses Resonanzerleben des staunenden Innehaltens muss noch nicht „ehrfürchtig“ genannt werden. Aber es ist ein erster Schritt der ­Sensibilisierung für all das, was uns umgibt, dem wir aber zumeist wenig Beachtung schenken, weil es ja selbstverständlich da ist. Das Besondere im Alltäglichen wiederzufinden, darum geht es. Und jeder wird von etwas anderem berührt. Schaffen Sie in Ihrem Alltag Gelegenheiten.

Lesen Sie außerdem zum Thema "Intensiver leben" aus derselben Ausgabe:

Die Titelgeschichte Intensiver leben

Interview mit Verena Kast Im Hier und Jetzt: "Das ist für mich ein mystischer Moment"

Dr. Arndt Büssing ist Professor für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin im Department für Humanmedizin der Universität Witten/Herdecke.

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 12/2023: Intensiver leben