Ich will … nein, ich muss die Welt um mich herum verstehen und will herausfinden, wie alles in der Natur miteinander verbunden ist. Deshalb paddeln wir langsam auf den Jaguar zu.“ Alexander von Humboldt soll dies auf seiner Reise durch Südamerika zu seinen Begleitern gesagt haben. Egal wie groß die Gefahr schien, der sich der Naturforscher aussetzte, das erhoffte Ergebnis war es ihm wert. Tatsächlich beschrieb Humboldt allein auf seiner Südamerikareise 3600 unbekannte Pflanzenarten; er gilt als Mitbegründer der Geografie, erster wissenschaftlicher Entdeckungsreisender und warnte bereits im Jahr 1800 vor dem menschengemachten Klimawandel. Am Ende seines Lebens konnte Humboldt auf ein großes Netzwerk an Forschern verschiedenster Disziplinen blicken, das die ganze Welt umspannte. Allen Widrigkeiten und Unwägbarkeiten zum Trotz gab er nie auf und ergründete immer wieder neue Fragestellungen und unerforschte Bereiche.
Humboldts Antrieb: Neugier.
Den Begriff verbinden viele nicht unbedingt mit dem forscherischen Tatendrang und großen Erkenntnissen. Vielmehr steht er zumeist dafür, dass Menschen ihre Nase in Dinge hineinstecken, die sie vermeintlich nichts angehen, oder hinter deren Rücken über Bekannte plaudern. Dieser pessimistische Blick verkennt jedoch, welche positiven Auswirkungen Neugier haben kann. Die Forschung zeigt, dass sie eng mit Wissensdurst sowie Erfolg in Beruf und Beziehungen verknüpft ist.
Tatsächlich ist die Faszination für das Neue und Unbekannte tief in jedem Menschen verankert und nicht nur Motor der Wissenschaft. Der US-Psychologe Todd B. Kashdan definiert sie als „Motivation oder Verlangen, neue Informationen zu lernen, indem man neue oder ungewisse Umgebungen erkundet“.…
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