Umihren Blutdruck zu messen, müssen Patienten heutzutage nicht mehr unbedingt zum Arzt gehen. Insbesondere für ältere Menschen gibt es mittlerweile verschiedene telemedizinische Geräte, die zu Hause problemlos genutzt werden können. Auch Blutzuckerwerte oder Gewicht lassen sich in der eigenen Wohnung feststellen. Die Daten werden automatisch an ein Kontrollzentrum gesendet, das rund um die Uhr besetzt ist. Stimmt etwas mit den Werten nicht, dann kann das Fachpersonal mit dem Betroffenen Kontakt aufnehmen – oder jemanden vorbeischicken. Dank solcher Technologien sollen ältere Menschen künftig länger in ihrer vertrauten Umgebung leben können.
Inzwischen haben auch Psychiater und Psychologen vergleichbare telemedizinische Technologien für sich entdeckt. Besonders vielversprechend sind die jüngsten Fortschritte des Wearable Computing (englisch für: tragbare Computersysteme). Dabei handelt es sich um Messinstrumente, die in der Kleidung, in einer Uhr oder einer Brille versteckt sind. Im Alltag sammeln sie Daten, die dann Rückschlüsse auf die Emotionen der Patienten erlauben. Die technischen Geräte fallen dabei kaum auf. Das ist ein Vorteil, denn: „Menschen mit einer Psychose oder mit schweren Depressionen zeigen sich ungern mit Messgeräten auf der Straße“, sagt Paul Lukowicz vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern. Bei physiologischen Störungen sei das anders. Dort führe auch sichtbare Technik selten zu Akzeptanzproblemen. „Es ist normal, einen Tag lang etwa mit einem Blutdruckmessgerät herumzulaufen“, meint Lukowicz.
Doch ist die Hightechunterstützung für Therapeuten schon einsatzfähig? Derzeit werden an mehreren Hochschulen Wearable Computing-Anwendungen für Menschen mit einer bipolaren affektiven Störung getestet. Die Patienten erleben extreme Stimmungsschwankungen – sie oszillieren zwischen schwerer…
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