Sie gehören zu den entscheidenden Stimmen der amerikanischen Hospizbewegung, haben Ihr ganzes berufliches Leben über das Sterben und den Tod nachgedacht. In den letzten Jahren waren aufgrund der Pandemie Krankheit, Sterben und Tod so präsent wie lange nicht im öffentlichen Raum. Wie hat der pandemische Schock unser Empfinden von Sterben und Tod verändert?
Ich sehe einen doppelten Effekt. Zum einen hat das Virus die Erkenntnis, dass wir alle miteinander verbunden sind, in eine Erfahrung verwandelt. Wir müssen…
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Virus die Erkenntnis, dass wir alle miteinander verbunden sind, in eine Erfahrung verwandelt. Wir müssen nun anerkennen, dass sich eine solche Pandemie nur gemeinsam und global, nur kooperativ, durch Rücksichtnahme und die Impfung möglichst breiter Bevölkerungsschichten bewältigen lässt.
Zum anderen sind Sterben und Tod aus dem Verborgenen und der Sphäre der Heimlichtuerei ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Fast jeder kennt inzwischen jemanden, der im Zusammenhang mit Corona verstorben ist.
Anfang Dezember waren dies mehr als eine Million Amerikanerinnen und Amerikaner, weltweit über sechseinhalb Millionen Menschen.
Stimmt. Natürlich war der Tod immer da, denn er gehört zu unserer Existenz. Aber jetzt besitzt er eine nicht mehr zu leugnende Präsenz – und dies quer durch alle Schichten und Milieus.
Ist das Risiko, das eigene Leben zu verlieren, also mit der Pandemie demokratischer geworden?
Ich würde anders ansetzen, denn die Gewissheit des Todes war schon immer demokratisch. Sterben müssen schließlich alle. Aber in den Jahren der Pandemie ist diese schlichte Tatsache in anderer Deutlichkeit klargeworden. Der Elefant im Raum war auf einmal überall sichtbar. Ob dies zu einer dauerhaften Veränderung führt? Ich wäre allenfalls vorsichtig optimistisch, denn kultureller Wandel ist langsam, schwerfällig, selten auf ein einzelnes Ereignis wie eine Pandemie rückführbar.
Mein Befund lautet daher: Einerseits ist der Tod jetzt präsenter. Andererseits war er über diese Pandemie hinweg kaum im Konkreten sichtbar und nicht als unmittelbare, direkte Erfahrung greifbar. Es war und ist ein Tod auf Distanz, unpersönlich, gleichsam in desinfizierter Form.
Wie meinen Sie das?
Als das Aidsvirus zu Beginn der 80er Jahre in San Francisco wütete, war der Tod nah und konkret, weil es möglich war, zu Hause bei den Sterbenden am Bett zu sitzen, ihre Hand zu halten, sie zu waschen, ihre Windeln zu wechseln. Diese so unmittelbare, so direkte Erfahrung hat eine gewaltige Welle der Empathie und des Mitgefühls ausgelöst. In den Zeiten der Pandemie starben die Menschen einsam und unsichtbar im Zimmer irgendeiner Intensivstation. Wir erfuhren aus den Medien und in Form von ein paar dürren Zahlen und Statistiken von ihrem Tod. Wir hörten von ihrem Leiden aus zweiter und dritter Hand, wurden durch die Erzählungen von erschöpften Krankenschwestern und Ärzten mit ihrem Sterben konfrontiert.
Wir entwickelten Mitgefühl mit diesen Krankenschwestern und Ärzten, weil wir sie sahen und sie so hart arbeiten mussten. Aber wir konnten den Sterbenden selbst nicht nahe sein, konnten sie nicht sehen und nicht spüren, ihren letzten Atemzug nicht erleben. Die Ansteckungsgefahr hatte sie in die Isolation hineingezwungen und ihre Körper unseren Blicken und Berührungen entzogen.
Sie selbst haben immer wieder mit Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzten zusammengearbeitet, die in der Notaufnahme tätig waren. Wie war es für die, die tatsächlich Kontakt zu den Sterbenden hatten? Meine These: Sie wurden auf einmal für die Medien und gegenüber den Familien zu Botschaftern und Berichterstattern, die zwischen Krankenbett, den Angehörigen und der Öffentlichkeit hin- und herpendelten …
… und sie mussten dann in dieser neuartigen Mehrfachrolle als Vermittelnde und Pflegende immer wieder auch die Aufgaben von liebenden Familienmitgliedern übernehmen, weil diese nicht ins Krankenhaus kommen durften. Die Konsequenz: Es gab viel mehr Intimität zwischen ihnen und den Sterbenden. Und viel weniger Intimität zwischen den Sterbenden und den eigentlichen Angehörigen.
In der Hochphase der Pandemie ließ sich eine zwiespältige Virtualisierung von Sterben und Tod beobachten: Einerseits gab es letzte Botschaften über Facetime-Telefonate, das Begräbnis im Livestream und die gemeinsame Trauer via Zoom und in Form von Kerzen, die man online für andere anzündete. Andererseits war das alles eben doch ein Geschehen ohne die Direktheit der unmittelbaren Erfahrung.
Darf ich dazu eine Geschichte erzählen? Vor einiger Zeit kam eine Freundin zu mir und suchte meinen Rat. Sie war schockiert, denn sie hatte die letzten Atemzüge ihres Vaters auf dem iPad erlebt, ihr Gesicht auf den Bildschirm gepresst, beseelt von dem verzweifelten, surrealen Versuch, Nähe herzustellen, die aber nicht an die direkte Erfahrung heranzureichen vermochte.
Das ist eine medial ermöglichte Fern-Nähe, eigentlich eine durch und durch paradoxe Erfahrung.
Es handelt sich um eine versuchte, eben nicht wirklich einlösbare Intimität. Diese Freundin wollte ihrem Vater, der in einem anderen Land im Krankenhaus lag, einen Kuss geben und küsste den Bildschirm und das Bild ihres halb bewusstlosen Vaters. Und in diesem Augenblick starb er. Sie küsste, könnte man sagen, die Idee ihres Vaters, aber vermisste die unmittelbare Erfahrung der Berührung, des Geruchs und der körperlichen Präsenz.
Bildschirm und iPad sind hier das, was die Internetsoziologin Sherry Turkle evokative Objekte nennt. Weil sie so offenkundig unser Erleben prägen, machen sie erkennbar, was den Kern menschlicher Erfahrung eigentlich ausmacht: die Nähe, die körperliche Berührung, die plötzliche, überraschende Tiefe.
Mehr noch: Bildschirm und iPad zeigen uns, was es heißt, ganz Mensch zu sein – dies gerade deshalb, weil wir unter den unvermeidlich reduzierten Bedingungen digitaler Kommunikation unsere ganze Menschlichkeit nicht leben können.
Was sind die Konsequenzen, wenn Intimität und Kontakt nicht direkt erfahren werden können?
Die Folge eines solchen Erlebnisses besteht zum einen darin, dass die Trauer verzögert einsetzt, dies schon deshalb, weil man den Toten nicht mehr sehen konnte, die Gewissheit des letzten Blicks fehlt. Und sie besteht zum anderen in einem schwer fasslichen Verlustgefühl, das nicht nur vom Tod des geliebten Menschen handelt.
Was hat man verloren, weil der Abschied am Kranken- und Sterbebett und der wirkliche Kuss nicht möglich waren, man den eigenen Vater nicht mehr sehen und so seinen Tod für sich beglaubigen konnte? Es gibt, darauf will ich hinaus, eine zweite Art der diffusen, uneindeutigen und eigentümlich verschwommenen Trauer, bedingt durch diese Pandemie.
Wovon handelt diese zweite Trauer?
Sie handelt vom Verlust von Gewohnheit, von Normalität und Tradition. Auf einmal saßen wir isoliert und verunsichert, getrennt von Freunden und der Familie mit seltsam wirkenden Frisuren zu Hause, unfähig, unser bisheriges Leben zu führen und mal eben am Abend spontan in unserer Lieblingspizzeria vorbeizuschauen. Hochzeiten wurden verschoben. Und wieder verschoben. Abschlussfeiern fielen aus. Geburtstags- und Dinnerpartys fanden nicht mehr statt.
Und unser ganz normaler Alltag löste sich auf, die Trennung von Arbeit und Freizeit, von Berufs- und Privatleben. War das einfach nur unbequem oder schon dramatisch? Hatten wir überhaupt das Recht, traurig zu sein, gerade im Vergleich mit jenen, die ihre Eltern verloren hatten, ohne sich von ihnen zu verabschieden, sie begraben und gemeinsam mit Angehörigen trauern zu können? War unsere eigene Verstörtheit nicht ein Luxusproblem, verglichen mit denen, die schwer krank wurden oder von einem Tag auf den anderen ihre beruflichen Träume begraben mussten?
Worauf wollen Sie hinaus?
Mein Punkt ist: Es gab die vielen individuellen, die großen und kleinen sich akkumulierenden Verlustgeschichten. Es gab aber auch den Vergleich der so unterschiedlichen Leidensschicksale und die Frage: Ist meine eigene Traurigkeit überhaupt legitim, wenn ich doch niemand verloren habe und selbst nicht schwer krank wurde? Und es gab einen eigentümlich ambivalenten, nicht wirklich quantifizierbaren und qualifizierbaren Schmerz, verursacht durch die Uneindeutigkeit und die Unabgeschlossenheit des gesamten Geschehens.
Wenn ich unser bisheriges Gespräch zu einem vorläufigen Fazit verdichte, dann lautet dieses: Den guten Tod und das Glück der gelingenden Trauerarbeit in einer Gemeinschaft von Freunden und Angehörigen konnte es in Zeiten der Pandemie kaum geben, oder?
Mag sein, ja. In Krankenhäusern, Pflegeheimen, Krematorien und auf Friedhöfen galten strenge Regeln. Und manchmal durften, wenn überhaupt, nur ein paar wenige Menschen ans Grab – im Verbund mit der Anweisung, sich auf keinen Fall zu berühren und zu umarmen. Aber ehrlich gesagt und ganz grundsätzlich gesprochen erscheint mir die Idee des guten Todes als ein Mythos.
Sterben ist chaotisch, ist anstrengend, bedeutet harte Arbeit. Und jeder Tod ist individuell. Die romantische Erwartung eines guten Todes und der Hype um den letzten Augenblick des eigenen Lebens erzeugen nur einen gewaltigen, eigentlich unnötigen Druck – ganz so, als gebe es ein allgemeingültiges Bewertungsraster und als sei es ein persönliches Versagen, wenn wir nicht glückselig, gelöst und mit einem Lächeln im Lotussitz von dieser Erde gehen.
Sie selbst haben als Gründer des Zen Hospice Project in San Francisco mehr als 1000 Menschen bis zum Ende begleitet, viele von ihnen waren obdachlos, drogensüchtig, an Aids erkrankt und ohne Geld und Krankenversicherung, als sie zu Ihnen kamen. Auf dem Höhepunkt der Epidemie starben in Ihrem Hospiz manchmal 30, 40 Menschen pro Woche. Einmal hat man Sie, als Ihre Arbeit bekannter wurde, für einen Dokumentarfilm über Sterben und Tod befragt und zu einer Konferenz eingeladen. Noch im Flugzeug auf dem Weg zu dieser Konferenz notierten Sie die fünf wichtigsten Prinzipien, den Kern Ihrer Erkenntnisse und Erfahrungen mit Sterbenden, die Sie später zu einem Buch verarbeiteten. Mögen Sie diese Prinzipien nennen?
Mache ich gern. Ich nenne sie die fünf Einladungen, weil es ganz abwegig wäre, sie als Vorschriften aufzufassen. Die erste Einladung heißt: „Warte nicht.“ Denn das Warten auf eine bessere Zukunft lässt uns den gegenwärtigen Moment und das Leben in seinem Reichtum und seiner Fülle verpassen. Und irgendwann ist es dann zu spät.
Die zweite Einladung lautet: „Heiße alles willkommen, wehre nichts ab.“ Diese Aufforderung zur radikalen Offenheit und zu einer furchtlosen, liebenden Akzeptanz dessen, was ist, klingt unmöglich, vielleicht sogar ein wenig verrückt. Aber die Situation der Sterbenden so zu nehmen, wie sie sich in ihrer Kläglichkeit, ihrem Durcheinander, aber auch ihrer Schönheit offenbart – darum geht es.
Die dritte Einladung: „Gib dich ganz in die Erfahrung.“ Wenn wir mit einem Menschen zusammen sind, der stirbt, kommt es darauf an, sich selbst als ganzer Mensch zu zeigen, in Kontakt zu kommen mit der eigenen Angst, der eigenen Trauer und Hilflosigkeit.
Das heißt Abschied nehmen von einem Ideal der Perfektion und der Idee, alles im Griff und unter Kontrolle zu haben …
… um den Raum für den wirklichen Austausch zu öffnen, die echte Begegnung.
Die vierte Einladung: „Finde mitten im Chaos einen Ort der Ruhe.“ Wir meinen stets, dass wir uns erst dann eine Pause gönnen sollten, wenn die Umstände perfekt, wir wieder ganz Herr der Lage sind und alles gut zum Abschluss gebracht haben. Aber das stimmt nicht, das klappt nicht. Warum also nicht gerade hier und jetzt einen Moment Ruhe finden, beispielsweise während dieses Interviews?
Und schließlich und zum Schluss die fünfte und letzte Einladung. Sie lautet: „Kultiviere den Geist des Nichtwissens.“ Wenn wir zu viel Wissen, fertige Konzepte und scheinbar allgemeingültige Rezepte mit uns herumschleppen, hat die Überraschung keine Chance, schwindet die Neugier und ein Gespür für das Wunder und das Wunderbare. Den Anfängergeist trainieren, wie die Zenbuddhisten sagen, wach zu sein, auf der Suche und bereit zum Lernen – das ist die Idee.
Diese Prinzipien deuten darauf hin, dass die Kunst des Sterbens und die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit der eigenen Existenz in Wahrheit eine Lebenskunst sind. Denn alles, was Sie hier beschreiben, sind nicht nur Maximen des guten Sterbens, sondern auch …
… eines sinnerfüllten Lebens, klar. Was ich von den Sterbenden gelernt habe, ist, dass der Tod ein Lehrmeister sein kann, der sich direkt vor unseren Augen verbirgt und uns zeigt, worauf es wirklich ankommt, nämlich das eigene Leben in tiefer, authentischer Weise zu führen, berührbar und voller Mitgefühl. Dazu braucht es überhaupt keine großartige, hochkomplexe Philosophie, kein esoterisches Wissen und keinen spirituellen Idealismus, der uns von dem wegführt, was wir in Wahrheit sind.
Eigentlich ist es ganz einfach: Die Verankerung in der eigenen unmittelbaren Menschlichkeit erfüllt das Leben und erleichtert das Sterben.
Und was kommt nach dem Tod?
Das ist und bleibt ein Mysterium.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein meinte: Darüber kann man nicht reden, darüber muss man schweigen. Hat er recht?
Nicht wirklich, nein. Über das Mysterium einer Existenz nach dem Tod können wir endlos reden, Stunde um Stunde, bis es dunkel und wieder hell wird und ein neuer Tag beginnt. Je nach Tradition und Religion werden wir auf unterschiedliche Geschichten stoßen, Versuche, das Mysterium aufzuhellen und den Schrecken des Todes zu bannen. Nur: Die eine, die endgültige Antwort lässt sich nicht finden. Aber das macht nichts. Schon das Leben ist reichlich mysteriös und nicht bis ins Letzte enträtselbar – warum soll das nicht auch für den Tod gelten?
Ich selbst glaube nicht, dass sich meine Persönlichkeit direkt reinkarniert, aber vertraue der Idee, dass Vergänglichkeit nicht nur Verlust bedeutet und dass im Ende ein neuer Anfang steckt, eine Möglichkeit der Transformation – ganz so wie aus dem Baum, der stürzt und auf dem Waldboden verrottet, schließlich wieder neues Leben erwächst.
Sie selbst haben kürzlich einmal gesagt, dass Sie die Nähe des Todes seit einigen Jahren auch „von der anderen Seite der Bettdecke“ aus erleben.
Das stimmt, ja. Ich habe inzwischen einen Herzinfarkt und fünf Schlaganfälle überlebt und die Hälfte meiner Sehfähigkeit verloren, war mitunter ohne Zeitgefühl, hatte Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, einem Gespräch zu folgen. Und ich sage Ihnen: Es ist auch für mich verdammt hart, die eigene Hilflosigkeit zu akzeptieren. Und doch ist es lehrreich, auch für andere. Als ich nach dem Herzinfarkt wieder nach Hause kam, unterstützte mich einer meiner Schüler, der mich als seinen buddhistischen Meister sah.
Einmal half er mir in die Dusche, und ich fühlte mich so vollkommen hilflos und ohnmächtig, dass ich zu schluchzen begann. Schließlich sackte ich auf dem Boden wie ein Häufchen Elend zusammen und weinte einfach nur. Er wusste zunächst nicht, was er tun sollte, weil ich für ihn kein gewöhnlicher Mensch war, sondern sein Lehrer, sein Vorbild. Aber dann geschah etwas Wunderbares. All diese Besonderheit, die uns trennte, fiel plötzlich weg. Und da war nur noch Frank, der heulte. Und auf einmal konnten wir uns anders begegnen.
Wie geht es Ihnen heute?
Eigentlich ganz gut. Natürlich treibt mich manchmal die Angst um, auf meinem Hausboot zu stürzen und zu fallen. Aber ich passe auf mich auf, mache meine Achtsamkeitsübungen, halte Vorträge und Seminare am Rechner und habe das Privileg, in dieser wunderbaren Umgebung zu leben, geprägt von den Gezeiten, dem Wasser und dem Wind. Mal geht es hoch, mal runter, auf und ab.
Sehen Sie, ich existiere hier inmitten all der anderen Hausboote in einer fließenden, beweglichen, schimmernden und schwankenden Welt, nicht in einem statischen, auf ewig stabilen Universum, das keine Veränderung kennt. Und das ist eine gute Gelegenheit, sich an die Zerbrechlichkeit des eigenen Lebens zu erinnern und sich zu sagen: „Mache deine Pläne, aber tue dies auf eine leichte, bewegliche Weise!“ Alles ändert sich.
Hilflosigkeit ist das Empfinden oder die Erwartung, eine bestimmte Situation nicht (mehr) selbst verbessern zu können oder keine Unterstützung zu erhalten. Haben Menschen nicht ausreichend gelernt, dass und wie sie sich in schwieriger Lage selbst helfen können, führt dies zu Passivität und emotionalen Beeinträchtigungen – bis hin zur Depression. Dieses Konzept der „erlernten Hilflosigkeit“ stammt von dem Sozialpsychologen Martin Seligman.
Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.
Frank Ostaseski gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Hospizbewegung in den USA. Er gehört, inspiriert von Elisabeth Kübler-Ross und den Lehren des Zenbuddhismus, zu den Mitbegründern des Zen Hospice Project in San Francisco und vermittelt seit Jahrzehnten sein Wissen in Vorträgen und Workshops auf der ganzen Welt.