Was ist Kommunikationsdruck?

Manche Menschen müssen immer online sein und kommentieren, liken, posten. Was steckt hinter dem Drang ständig digital zu kommunizieren?

Eine junge Frau sitzt skeptisch und gestresst am Tisch und schaut dabei auf ein Smartphone
Ein unendlicher Nachrichtenstrom löst Druck aus. Das Smartphone wegzulegen jedoch auch. Denn was, wenn wir etwas verpassen? © fizkes/Getty Images

Entscheidet man noch selbst, wann und wie viel man kommunizieren will? Oder arbeitet man sich in jeder wachen Stunde an dem endlosen Nachrichtenstrom auf dem Smartphone ab? Social digital pressure bedeutet, dass Menschen sich – auch gedrängt von ihrem sozialen und kulturellen Umfeld – genötigt fühlen, Erwartungen zu erfüllen, stärker erreichbar zu sein und auf digitale Kommunikation zu reagieren, als gut für sie ist.

Bei einer Studie mit rund 1300 spanischen Nutzerinnen und Nutzern zwischen 18 und 75 Jahren zeigte sich, dass diejenigen, die häufig Kommunikations-Apps nutzten, zu einem größeren Teil von diesem Druck betroffen waren und dieser etwa dazu führen kann, dass man von seinem Smartphone abhängig wird. Wer das Gerät oder bestimmte Plattformen zwanghaft nutzt, bei dem könnte auch die Angst dahinterste­cken, etwas zu verpassen, Fachbegriff FOMO, fear of missing out.

Die Autorinnen und Autoren einer Studie, die dieses Phänomen bei Instagram- und Snapchat-Nutzenden untersuchten, raten deshalb zum Beispiel Eltern, die Zeit der Mediennutzung ihrer Kinder im Auge zu behalten und zu limitieren. Den Betreiber- und Entwicklerteams von Onlineangeboten empfehlen sie, sogenannte digital well-being reminder einzubauen und Anwendende nach einer bestimmten Zeit zum Ausloggen aufzufordern. Dies müsse nicht einmal schlecht für das Geschäftsmodell sein, da die Plattformen damit das Vertrauen und die Loyalität ihrer Nutzerinnen und Nutzer gewinnen könnten.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 4/2024: Meine perfekt versteckte Depression
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