Die Rede vom Sinn im Alltag beginnt schon bei einem einfachen Satz, der „Sinn macht“, wenn sich aus der Abfolge von Wörtern eine Aussage ergibt. Ansonsten sprechen wir eher von einem sinnlosen Gestammel: „Das macht doch keinen Sinn.“ Sätze werden durch ihre Abfolge zu einem Text, der sich verstehen lässt. Jede Beziehung, die Menschen zueinander eingehen, sodass sie sich miteinander verbunden fühlen, erfüllt sie mit Sinn.
Als „sinnlos“ kann hingegen empfunden werden, wenn Menschen ihr Tun nicht aufeinander abstimmen und somit zusammenhanglos agieren. Als „unsinnige“ Idee wird eine bezeichnet, die offenkundig keine, falsche oder schwer nachvollziehbare Zusammenhänge herstellt. So lässt sich sagen: Sinn, das ist Zusammenhang, Sinnlosigkeit demzufolge Zusammenhanglosigkeit.
Was hat das mit Kreativität zu tun? Es ist das Merkmal von Kreativität, Zusammenhänge, Verbindungen, Beziehungen aufzuspüren und zustande zu bringen. Neue Möglichkeiten resultieren daraus, überraschende Perspektiven tun sich auf, Lösungen für Probleme gehen daraus hervor, Erkenntnisse sind zu gewinnen, mit denen bestehende Dinge zu verstehen, andere zu entwerfen sind. Immer wieder gelingt es, mit der Sinnfrage Zusammenhänge zu erschließen, zu finden und auch zu erfinden: Nicht immer handelt es sich dabei um die bewusste Suche eines Ich, oft um die unbewusste eines unbestimmten Es (nicht „ich denke“, sondern „es denkt“), die zur Quelle der Kreativität wird, diese wiederum zur Grundlage für Innovation, individuell, gesellschaftlich, wissenschaftlich, wirtschaftlich.
Der Mensch als sinnbedürftiges Wesen
Was aber beim Fündigwerden geschieht, wird spürbar, wenn es gelingt, auseinanderliegende Dinge zusammenzudenken, überraschende Verbindungen zu entdecken, neue Beziehungen einzugehen: Wo ein Zusammenhang ist, fließt Energie. Vermutlich aus diesem…
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