Übungsplatz: Bunter denken

Wer an sich selbst zweifelt, neigt zur Schwarzmalerei. Diese Übung ist Methode, um besser damit umzugehen und wieder Farbe in die Gedanken zu bringen

Die Illustration zeigt zwei gelbe Smileys und daneben jeweils ein schwarze Linie
Anstatt selbstzweifelnd zu urteilen, könnte man objektive Gründe aufstellen. Und so den Druck verringern und das Lächeln zurückgewinnen. © Saemilee/Getty Images

Was Sie benötigen:

20 Minuten

Stift und Papier

1 Wer an sich zweifelt, neigt zur Schwarzmalerei. Diese Übung hilft Ihnen, mehr Farbe in Ihr Urteil über sich zu bringen.

2 Wählen Sie zwei bis drei Situationen aus, in denen Sie an sich gezweifelt haben. Vielleicht haben Sie kürzlich eine Prüfung in den Sand gesetzt? Oder haben Sie in einem Streit vorschnell klein beigegeben? Bringen Sie diese Situationen zu Papier.

3 Schreiben Sie den ersten Gedanken auf, der Ihnen dazu einfällt. Das ist häufig ein Urteil über sich, wie etwa „Ich bin dafür zu blöd“ oder „Ich kann mich einfach nicht durchsetzen“.

4 Anstatt bei diesem Urteil zu bleiben, überlegen Sie, was genau zu Ihrem Verhalten geführt hat. Vielleicht wurden in der Prüfung Themen abgefragt, für die Sie gar nicht gelernt hatten? Die Nacht vor dem Streit hatten sie womöglich schlecht geschlafen und waren schlicht zu müde, um sich durchzusetzen?

5 Notieren Sie so viele Ursachen, wie Ihnen einfallen. Diese müssen nicht zu hundert Prozent zutreffen. Ihr erstes, intuitives Urteil dürfen Sie im Anschluss beherzt durchstreichen.

6 Zu jeder konkreten Ursache notieren Sie jetzt zwei bis drei positive Dinge: Sie haben vielleicht den falschen Stoff gelernt. Aber dafür haben Sie den Tag vor der Prüfung eine schöne Zeit mit Ihren Freundinnen verbracht, anstatt noch ein Extrakapitel zu büffeln. Und außerdem konnten Sie Ihr Wissen schon in genügend anderen Situationen unter Beweis stellen.

7 Indem Sie herausfinden, wo die Ursachen für Ihr Problem liegen, nimmt der Zweifel weniger Raum ein. Und fürs nächste Mal wissen Sie schon, was Sie ändern können, um nicht in dieselbe Situation zu geraten.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 8/2024: Glückliche Stunde gesucht
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