In einer perfekten Welt haben wir immer genug Zeit für uns selbst. Die Realität sieht anders aus. In Lebensphasen voll beruflichem oder privatem Stress sind Saunatage oder Kinobesuche oft nicht drin. Trotzdem kann es helfen, sich Klarheit über die eigene Zeit zu verschaffen:
Gibt es Termine, die man doch noch loswerden kann? Den Stammtisch, zu dem man nur aus Verpflichtung geht, oder den Spanischkurs, bei dem man sowieso nie die Aufgaben schafft?
Sich helfen lassen: Bekannte ansprechen und die Kinder…
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chkurs, bei dem man sowieso nie die Aufgaben schafft?
Sich helfen lassen: Bekannte ansprechen und die Kinder wechselseitig abholen oder, sofern finanziell machbar, Dienstleistungen nutzen, zum Beispiel den Geburtstagskuchen fürs Team selbstbewusst kaufen statt unter Zeitdruck backen.
Erwartungen hinterfragen und klar kommunizieren: Vielleicht erwartet der Partner ja gar nicht, dass ich mit ihm vor dem Fernseher hocke oder zum Geburtstag der Schwägerin mitkomme. Vielleicht könnte ich getrost schlafen oder zum Sport gehen oder Klavier spielen. Mit anderen zu besprechen, zu welcher Zeit man nicht ansprechbar und für nichts zuständig ist, macht Störungen unwahrscheinlicher und den Kopf freier.
In die Trickkiste greifen: Eine Bekannte, gefragte Teamleiterin, schreibt mittwochnachmittags immer „LH“ in den Teamkalender. Nur ihre Vorgesetzte weiß, dass sie dann ihren Sohn zum Hockey bringt, während des Trainings genüsslich Löcher in die Luft starrt und die Arbeit anderweitig nachholt.
Akzeptanz: Es gibt Phasen im Leben, in denen wir gefühlt für alles zu wenig Zeit haben. Solange Änderungen in Sicht sind, überstehen wir auch mal eine Durststrecke.
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Quellen
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