Ein typischer Autist? Da fällt vielen Menschen der Film Rain Man ein – und sie denken automatisch an einen Menschen mit Inselbegabung, dem sogenannten Savantsyndrom, wie ihn Dustin Hoffman gespielt hat. Doch nur die wenigsten Autisten haben solche geradezu wundersamen Fähigkeiten. Sehr viel häufiger sind sie „gewöhnliche“ Menschen mit einer normalen bis überdurchschnittlichen Intelligenz, die aber über Potenziale verfügen, die in den letzten Monaten mehr und mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt sind.
Dafür haben Ankündigungen wie die des Softwareherstellers SAP gesorgt, bis 2020 Hunderte Autisten einstellen zu wollen, zum Beispiel als Softwaretester, Programmierer und Spezialisten für Datenqualitätssicherung. SAP arbeitet dabei mit dem dänischen Unternehmen Specialisterne zusammen, einer Art Personaldienstleister, der Menschen mit Autismus vermittelt.
Auch in Deutschland gibt es ein solches Unternehmen, das ähnlich wie Specialisterne arbeitet – die Ende 2011 gegründete Firma Auticon. Sie setzt gezielt Autisten als Consultants im IT-Bereich ein, zum Beispiel für die Qualitätssicherung von Computersoftware. Unternehmensgründer und Geschäftsführer Dirk Müller-Remus, selbst Vater eines Sohns mit Aspergersyndrom, sagt: „Autisten sind überaus gründlich und gewissenhaft und sehr gut im Erkennen von Details. Zudem haben sie oft ein oder zwei Spezialgebiete, in denen sie völlig aufgehen können.“
Doch beherrschen Autisten, die trotz normaler Intelligenz im Alltag zuweilen Schwierigkeiten haben, den richtigen Bus zu erwischen oder ein Formular auszufüllen, manche Dinge wirklich besser als Nichtautisten? Eine aktuelle Studie eines Teams um Cleotilde Gonzalez, Assistenzprofessorin am De…
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