Übungsplatz: Laudatio

In negativen Gedanken versunken, vergessen wir, was uns auszeichnet. Eine Übung, um sich die eigenen Stärken ins Bewusstsein zu rufen

Die Illustration zeigt ein Blatt Papier mit Schrift darauf und einem rotem Herz
Völlig vergessen, was Sie als Mensch ausmacht? Schreiben Sie sich doch selbst einen Lobbrief! © pressureUA/Getty Images.

Was Sie benötigen:

Selbstwirksamkeit

30–60 Minuten

Stift und Papier

1 Negative Gedanken kommen oft von selbst, die guten Dinge verliert man leicht aus den Augen. Um sich die ­eigenen Stärken in Erinnerung zu ­rufen, hilft die Laudatio, eine Übung, bei der Sie eine Lobrede auf sich selbst verfassen.

2 Bestimmen Sie zunächst den Rahmen für Ihre Rede. Wollen Sie als Ihre Arbeitgeberin über Ihre beruflichen Erfolge schreiben? Oder soll ein guter Freund Ihre Stärken im zwischenmenschlichen Bereich loben? Sie können auch ganz allgemein bleiben und alle Bereiche ­Ihres Lebens einbeziehen.

3 Sammeln Sie nun konkrete Momente und Errungenschaften, auf die Sie stolz sind. Vielleicht wurde kürzlich im Beruf eine besondere Leistung von Ihnen ­anerkannt. Oder eine Freundin hat sich für Ihr empathisches Zuhören bedankt. Vielleicht sind Sie auch stolzer Vater von zwei Kindern? Schreiben Sie diese Dinge auf.

4 Leiten Sie als Nächstes aus jedem Punkt ein bis zwei Eigenschaften ab. Im Job könnten etwa Fleiß und Intelligenz Ihren Erfolg ermöglicht haben. Dass Sie eine gute Gesprächspartnerin sind, wird womöglich mit Ihrem Einfühlungs­vermögen zusammenhängen.

5 Nun, da Sie das das Grundgerüst für ­Ihre Laudatio haben: Schreiben Sie einen Fließtext aus Ihren Stichpunkten. Beginnen und enden Sie jeweils mit ­Dingen, die Ihnen besonders wichtig sind. Und beachten Sie: Es gibt keinen Grund, mit Ihrem Lob zu geizen.

6 Ihre ganz persönliche Laudatio können Sie jederzeit lesen – oder rezitieren –, um sich Ihre Erfolge und Ihre guten­Eigenschaften in Erinnerung zu rufen.

Quelle

Renate Frank: Wohlbefinden fördern. Positive Therapie in der Praxis. Klett-Cotta 2010

Artikel zum Thema
Wo stehe ich in meinem Leben? Diese kreative Übung gibt Ihnen Aufschluss darüber, was Sie schon erreicht haben und was Sie hinterlassen werden.
Nostalgie kann zu einem optimistischeren Blick in die Zukunft führen.
In der Rubrik „Übungsplatz“ stellen wir diesmal eine Methode vor, die uns hilft, unsere Kraftquellen zu finden und unsere Resilienz zu stärken.
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 7/2024: Die Straße der guten Gewohnheiten
Anzeige
Psychologie Heute Compact 78: Was gegen Angst hilft